MDR Sputnik Slamedy – And the Award goes to…

von | 11. Dezember 2017

MDR Sputnik Slamedy Finale | 30.11.2017 | TV-Studio des ZMS der Hochschule Mittweida

Endlich war es soweit – das langersehnte Finale des MDR Sputnik Slamedys.
 Nach vielen lustigen Texten wurde schlussendlich der Slammer-Champion gekürt.

7 Kandidaten aus ganz Deutschland, eine zauberhafte Moderation, Musik vom britischen Sänger Tom Gregory und viele poetische Battles – so werden wir das Finale des Comedy-Slammer Events im Gedächtnis behalten.

Seit April diesen Jahres suchte die Hochschule Mittweida in Zusammenarbeit mit dem Radiosender „MDR Sputnik“ die Creme de là Creme der Poetry-Slammer Szene. 
In insgesamt sechs TV-Shows konnten sich unterschiedliche Poeten aus ganz Deutschland vor dem kritischen Publikum in Mittweida und den Zuschauern des Facebook Livestreams stellen.



Im Gegensatz zu den vorherigen Shows, in denen zwei Teams mit jeweils zwei Dichtern zu unterschiedlichen Themen (z.B. „Fleisch vs. Gemüse“ oder „Himmel vs. Hölle“) die Zuschauer möglichst gut unterhalten mussten, wurde den Finalisten die Themenwahl dieses Mal selbst überlassen.

 Anlässlich des Höhepunktes dieser Vers-Schlacht entschied eine ausgewählte Jury in der Vorrunde über das Schicksal der Finalisten, bis noch zwei übrig waren. So bewerteten neben drei kritischen Studenten der Hochschule Mittweida, auch Michael Glantschnig, Schauspieler der Onlineserie „Wishlist“ und der Youtuber „Flo“ (vorher „FloVloggt“) die ausschließlich männliche Poeten-Runde.
 Anstelle der üblichen 6 Minuten, mussten in der Hälfte der Zeit die Kritiker vor Ort überzeugt werden. Im besten Fall konnten so 49,5 Punkte erreicht werden; ein zahlengenaues Ziel für die motivierten Wortspiel-Liebhaber.



Als Erstes ging Micha-el Goehre an den Start. Der Mann mit dem langen schwarzen Haar und der Affinität für dunkle Kleidung, slammte über seine Leidenschaft zur Metal Musik.

„Ich bin so Metal, wenn es regnet rosten meine Ohren.

Ich bin so Metal, mein Sternzeichen ist Pentagram.

Ich bin so Metal, ich stehe nicht auf der dunkeln Seite der Macht…ist mir einfach zu hell da.

Ich bin so Metal, ich habe neulich meinem Hausarzt eine gelatzt, er hat behauptet ich würde unter Eisenmangel leiden“.




erreichte Punktzahl: 38,9 



Der Nahrungsmittelliebhaber Paul Weigl bewies schon im April, wie sehr er Fleisch auf seinem Speiseplan liebt und auch dieses Mal drehte sich alles ums Thema Essen.
Seinen letzten Besuch bei einer Fast-Food-Kette konnte er jedoch nicht so positiv im Gedächtnis behalten.

„Das kann doch jetzt echt nicht euer Ernst sein in dieser Mastfood-Industrie, in dieser Systemgastronomie ein geschultes Personal an die Kasse zu stellen, welches für die Aufnahme der Bestellung bis zur Eingabe in das Kassengerät die Aufmerksamkeitsspanne eines Guppy’s nicht übersteigen muss.“



erreichte Punktzahl: 35,7

All you need is love! Diese Botschaft trägt Tobias Kunze nicht nur in sich, sonder trug sie auch nach außen. 
Seine Liebesklärung zum Grundnahrungsmittel „Toast“ hat er in der liebevollsten poetischen Weise dargestellt.

„Ich mach dich richtig heiß. Ich stecke dich rein in meinen Elektroschacht, lasse dich langsam reinfahren in die Hitze, in die Wände, die deiner Form angepasst sind. 
So weit wie es nur geht, tief unten drin und du wirst heiß und du wirst hart.
[…] unwiderstehlich dein TestTOASTteron.“



erreichte Punktzahl: 41,6

Der zugezogene Berlin Malte Rosskopf erzählte von seinen Schwierigkeiten, eine Frau kennenzulernen. Denn trotz der großen Auswahl in unserer Hauptstadt können so manche Fauxpas passieren.



„Als ich das letzte Mal eine Frau interessant fand, da war das eine Bibliothekarin. Ich bin leise zu ihr geschlichen um die Besucher nicht zu stören und habe geschrien: ‚HALLO, hast du dich schonmal gefragt, wie du in einem Elchkostüm aussiehst? Ich schon – wie ein Elch.‘ 
Dann bin ich weggerannt.“

erreichte Punktzahl: 41,6

Schriftsteller Sebastian Lehmann gab Einblicke in das Telefonat mit seinen besorgten Eltern.



„Mama ich habe mir in den Finger geschnitten.“

„Nicht dass du eine Blutvergiftung bekommst.“ 
„Mama, warum bist du denn so panisch, als sich Papa mit der Kettensäge in den Oberschenkel geschnitten hat, warst du eigentlich ganz entspannt.“
„Ach das war doch nicht so schlimm“ sagt meine Mutter „Man konnte das Bein wieder annähen. Aber der Schmerz der Kinder fühlt sich 100 mal mehr schlimm an als der Eigene.“

erreichte Punktzahl: 36,2

Der Berlin-Brandenburg Meister im Poerty Slam Nick Pötter vermisste trotz seiner Erfolge die Fanpost seiner Zuschauer. Aber gar kein Problem, denn diese hat er sich dann einfach selbst geschrieben.




„ Aber auch für Überraschungen bist du [Nick] immer gut.
Immer wenn man sich einen Satz von dir anhört und man sich denkt, man weiß genau was kommt, genau dann Ajaja Coco Jumbo aja yeah.“


erreichte Punktzahl: 41

Der letzte Slammer in der ersten Runde war Lennart Hamann. 
Der Hamburger kritisierte die bereits ausgestorbenen Nachmittagstalkshows.



„Britt, Arabella und wie sie alle heißen.

Vera, Talk Talk Talk und Oliver Geißen.
Sehe ich die Deppen die live auf ihr Rollenbuch sch***en,
komme ich mir größer vor, wie bei Gullivers Reisen.

Eine Stulle muss reichen, 
für ’ne Stunde voll Leichen.“




erreichte Punktzahl: 43

Nach einem kurzen Stechen zwischen Tobias Kunze und Malte Rosskopf standen die zwei Kontrahenten für den beliebten Pokal fest: 
Lennart Hamann vs. Malte Rosskopf.



Die Zuschauer im Facebook Livestream waren sich schnell einig – der sympathische Buchautor Malte Rosskopf konnte die Zuschauer von seinem Talent als Comedy Slammer überzeugen, 
gewann den großen MDR Sputnik Slamedy Pokal und wurde zum besten Poetryslammer der Welt (vielleicht auch „nur“ Deutschlands) gewählt.

Ausruhen sollte sich Malte aber nicht zu lange, denn wer weiß, ob in den nächsten Jahren Moderatorin Franziska Wilhelm im Namen des MDR Sputnik wieder nach lautmalerischen Wortakrobaten sucht.

 
Die lustigen Slammertexte vom Finale des MDR Sputnik Slamedys könnt ihr euch hier nochmal anschauen.

Beitrag von Lars Rösler und Nona Brodersen
Fotos von Elisa Matthey

MDR Sputnik Slamedy (Finale) wurde vom Team Campusfestival Mittweida (CF) organisiert. CF auf Facebook.

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