Medien als vierte Gewalt

von | 14. November 2011

Auf die Suche nach dem Medium des Vetrauens begaben sich Dr. Johannes Beermann, Peter Limbourg, Robert Kuhne, Dr. Rolf Müller, Helfried Spitra und Moderatorin Nina Ruge. [meteor_slideshow slideshow=“medien-vierte-gewalt“] „Macht ist […]

Auf die Suche nach dem Medium des Vetrauens begaben sich Dr. Johannes Beermann, Peter Limbourg, Robert Kuhne, Dr. Rolf Müller, Helfried Spitra und Moderatorin Nina Ruge.

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„Macht ist ein süßes Gift. Die vierte Gewalt neben Legislative, Judikative, Exekutive zu sein – das tut irgendwie gut.“ Mit diesen lediglich zur Provokation gedachten Worten eröffnete Moderatorin Nina Ruge die Podiumsdiskussion „Medien als vierte Gewalt“. „Wir killen Themen und treiben die Kanzlerin vor uns her, sodass sie ihre Politik nach uns ausrichtet“, führte Ruge fort. Doch haben die Medien wirklich ausreichend Macht, um als vierte Gewalt bezeichnet zu werden? Peter Limbourg, Hauptmoderator der „Sat.1 Nachrichten“, stellte zunächst klar: „Der Begriff Macht ist mir zu viel.“ Medien würden zwar manchmal die Handelnden kontrollieren, dabei müsse man jedoch bei der Wahrheit bleiben und der Versuchung der reinen Boulevardisierung trotzen. Genau diese ist jedoch der Erfolgsfaktor der „BILD“. „Diese Zeitung kommt dem Lebensgefühl der Jüngeren entgegen“, so Rolf Müller, Abgeordneter des hessischen Landtags. Den Grund dafür sieht er in der Kurzweiligkeit, die unser Leben bestimmt: „Wer informiert sich heutzutage schon intensiv über aktuelle Themen?“ Genau auf diesen Aspekt habe sich „Bild“ spezialisiert.

Recherche trotz Kürze

Doch leidet nicht auch die Qualität darunter? Robert Kuhne, der für alle acht ostdeutschen „Bild“-Redaktionen verantwortlich ist, gesteht: „Unsere Strukturen sind für Kürze ausgelegt“, erläutert Kuhne. Dass sich das negativ auf die Recherche auswirkt, stimme allerdings nur halb. Doch er sieht die Verantwortung nicht nur beim Medium, sondern auch beim Rezipienten selbst. „Der Leser muss wissen, was er konsumiert“, so Kuhne. Ob dieser auch in der Lage ist, einen Kommentar von einer Nachricht zu unterscheiden, bleibt dabei zu bezweifeln. „Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gibt es da klare Spielregeln“, so Helfried Spitra, stellvertretender Fernsehdirektor des „WDR“. Er müsse darauf achten, dass der Bericht vom Kommentar klar getrennt wird und wäre zur Recherche verpflichtet. „Wir können Gewalt sein, müssen es aber nicht.“

Am Ende muss also der Verbraucher einschätzen, was die Nachricht und was die Meinung ist. Durch die ständige Informationsflut wäre es auch für die Medien nicht einfach zwischen „Informationen und Unrat“ zu unterscheiden, wie Rolf Müller zugibt. Kurz vor Ende der Diskussion bringt es Robert Kuhne auf den Punkt: „Jeder braucht sein persönliches Medium des Vertauens.“

<h3>Jan</h3>

Jan