„Fernsehen und Hörfunk dominieren die Medien noch immer und dürfen nicht vernachlässigt werden“, ist Frank-Thomas Suppee vom „MDR“ überzeugt. Wer aber alle Mediennutzer erreichen wolle, müsse auch den Zugang über das Internet wählen. Medien müssten die Bedürfnisse der Nutzer erkennen und befriedigen, nur so seien sie zukunftsfähig. Das Internet habe sich als Komplementärmedium etabliert, die herkömmlichen Medien aber nicht verdrängt. „Die Nutzer und die von ihnen präferierten Technologien verändern die Berufsbilder und mit ihnen die Ausbildung in den Medien“, sagte Suppee. Medienübergreifendes Arbeiten, ressort- und themenorientiert, sei die Zukunft.
An der Stelle setzt auch das Pilotprojekt „Local Manager 2.0“ an. Studenten der Mittweidaer Medienfakultät lernen, wie sie mit den Bedingungen in lokalen und regionalen Medienunternehmen umgehen müssen. Beim Workshop „MikroVision“ lernten die Studenten die veränderten Kommunikationswege durch das Internet, effektiv zu nutzen. Für Frank-Thomas Suppee bedeutet 2.0 auch, dass Lernen keine Einbahnstraße ist. Soziale Kommunikation heiße, auch von den Studenten zu lernen. Diese Ausbildung könne genauso wenig auf ein Medium reduziert werden. Es erfolgt „eine Ausbildung zum Journalisten, nicht mehr nur für Radio und Zeitung“. Social Media ist dabei vom Instrument zur beruflichen Chance geworden.
„Die Zuschauerschaft wird immer älter werden“, sagt Christoph Waitz, Vizepräsident des Medienrates der SLM Leipzig. Veränderungsdruck laste auf den sächsischen Fernsehveranstaltern. Ein Dialog mit dem Kunden sei nötig. Ein eindeutiger Wirtschaftsnachteil bestehe außerdem, eine Werbewirksamkeitsstudie würde es erst im nächsten Jahr geben. „Dann kann auch die Reichweite der Werbebotschaften dargestellt werden.“