#medienWOCHE: 13. bis 17. Oktober 2014

von | 17. Oktober 2014

Diesmal mit der Deutschland-Premiere des gewöhnungsbedürftigen Listenportals BuzzFeed +++ dem langen Warten auf die Krautreporter +++ Gegendarstellungen von Günther Jauch +++ und einem „New Gangster in Town“.  Es ist gar […]

Diesmal mit der Deutschland-Premiere des gewöhnungsbedürftigen Listenportals BuzzFeed +++ dem langen Warten auf die Krautreporter +++ Gegendarstellungen von Günther Jauch +++ und einem „New Gangster in Town“. 

B-14-10-17-BuzzFeedEs ist gar nicht so einfach zu beschreiben, was BuzzFeed eigentlich ist. In der Berichterstattung über den Start der deutschsprachigen Version am Mittwoch dieser Woche war wiederholt der Begriff „Listenportal“ zu lesen. Immerhin – die für uns noch ungewohnte Kombination aus Newsfeeds, unkonventionellen Blogeinträgen und ausschweifenden Online-Features, die sich vielfach mit Nonsens-Themen beschäftigen, zählt in den USA inzwischen zu den erfolgreichsten Webportalen überhaupt. Ungewohnt für uns ist auch, dass bei BuzzFeed einzelne Artikel gesponsert werden. „Opel Adam“ präsentiert beispielsweise „12 kleine Tiere, die absolut nicht süß sind“. Ansonsten kämpft die deutsche Redaktion noch sichtlich mit den Tücken der Rechtschreibung. Vor allem die Groß- und Kleinschreibung ist ebenfalls noch gewöhnungsbedürftig.

Langes Warten auf die Krautreporter

Unterdessen müssen wir uns hoffentlich keine Sorgen um die Krautreporter machen. Statt das Onlinemagazin mit den versprochenen investigativen Beiträgen renommierter Journalisten wie Stefan Niggemeier, Richard Gutjahr und etwa 30 weiterer Autoren endlich ins Netz zu stellen, werden die – nach eigenen Angaben – 17.585 Unterstützer – zurzeit mit Rundmails und Fragebogen genervt. Ein konkreter Termin für den Start des Portals wurde bislang immer noch nicht bekannt gegeben. Dabei waren bis Mitte Juni dieses Jahres mehr als 900.000 Euro für das Crowdfundingprojekt „eingesammelt“ worden. Jetzt sollte es aber endlich losgehen…

Jede Menge Gegendarstellungen

Ausschnitt aus Titelseite Wocher der Frau, veröffentlicht in BILDblogIn jedem Fall dürfen wir davon ausgehen, dass die Krautreporter in ihren Beiträgen nichts gemein haben werden mit einer Reihe von halbseidenen Kollegen, die ihr Geld mit aufgebauschten Geschichten oder gleich ganz erfundenen Inhalten bei einschlägigen „bunten Blättern“ verdienen. Einer, der sich gezielte Verleumdungen und unverschämte Eingriffe ins Privatleben nicht gefallen lässt, ist Günther Jauch. Mit juristischer Hilfe gelingt es dem TV-Moderator immer wieder, Gegendarstellungen sogar auf den Titelseiten solcher Postillen durchzusetzen, wenn beispielsweise Entführungsdramen um ihn konstruiert werden. Mats Schönauer hat sich in einem ausführlichen – und gut dokumentierten – Beitrag im BILDblog ausführlich mit „Günther Jauch und dem Kampf gegen Klatsch-Windmühlen“ beschäftigt.

There’s a new Gangster in Town

Möglicherweise als Ablenkung zu den Meldungen über Hacker-Angriffe auf einen Partner des Instant-Messaging-Portals Snapchat, bei dem mehr als 200.000 Bilder „geleakt“ worden sein sollen, könnte das Video „Snapchat Murders Facebook“ von Casey Neistat dienlich sein. Darin prophezeit der US-Filmemacher auf originelle Weise das baldige Ende von Facebook: There’s a new Gangster in Town – Snapchat!

Vorschau: In der nächsten Woche stellt medienMITTWEIDA unter anderem das gerade erschienene Sachbuch „Survival Kit für Journalisten“ von Ex-Medienstudentin Romi Heinrich vor und berichtet über die International Night am Donnerstag, 23. Oktober 2014, ab 19.00 Uhr, im Fernsehstudio des neuen Zentrums für Medien und Soziale Arbeit.

Text: Josephine Senger. Beitragsbild: Screenshot „Snapchat Murders Facebook„.

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