Diese Woche mit der Abstimmung des EU-Parlaments über Google +++ der Geschichte einer hartnäckigen Bloggerin +++ dem weihnachtlichen Werbespot einer Supermarktkette +++ einem Video von sich wehrenden YouTuberinnen +++ und dem Jugendwort des Jahres 2014.
Google zu mächtig?
Am Donnerstag stimmte das EU-Parlament über einen Antrag ab, der zur Entschärfung der Marktmacht des Konzernriesen Google dienen soll. Dabei fordern die Parlamentarier eine Trennung der Suchmaschine von den weiteren Diensten wie YouTube oder Google+. Dies würde zu einer Aufspaltung des Konzerns führen.
Mit diesem Schritt der Parlamentarier soll der Monopolbildung entgegengewirkt werden. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, seinen hohen Marktanteil im Suchmaschinensegment zu nutzen, um eigene Angebote und Dienste wie Google Maps und YouTube zu Ungunsten konkurrierender Dienste zu bevorteilen, so berichtet unter anderem die Tagesschau.
Das Ergebnis der Abstimmung verkündigte am Donnerstag der spanische Abgeordnete Ramon Tramose per Twitter:
EP votes to maintain text calling for unbundling of search engines by 458 to 173 (23 abstentions) #DigitalSingleMarket #Google #antitrust
— Ramon Tremosa (@ramontremosa) 27. November 2014
Die Mehrheit der EU-Parlamentarier stimmte für die Abtrennung der Suchmaschine Google von den anderen Unternehmensbereichen. Jedoch ist dies keine bindende Abstimmung, da es nun in der Macht der EU-Kommission liegt entschiedener gegen Google vorzugehen. Die muss sich zwar nicht an das Votum halten, ist jedoch nun einem stärkerem politischen Druck ausgesetzt, so SPIEGEL ONLINE. Es bleibt also abzuwarten, wie es um die Marktmacht des Medienriesen weitergeht.
Weihnachten ist zum Teilen da
Bewegend und mitreißend vermittelt die britische Supermarktkette „Sainsbury’s“ diese Botschaft mit ihrem Werbespot. Als Anlass nimmt man den „Weihnachtsfrieden“, der vor 100 Jahren (Weihnachten 1914) von den deutschen und britischen Soldaten geschlossen wurde. Zu dieser Zeit wollte man mit der Zusammenarbeit beider Staaten dem Wahnsinn des Ersten Weltkrieges entfliehen.
Der emotionale Spot hat mit seiner Länge von 3 Minuten und 40 Sekunden eine wahrhaft epische Länge, so der Horizont. Produziert wurde das Video von der Agentur AMV BBDO in London. Diese hat bereits auch in Deutschland bekannte Spots produziert, zum Beispiel die Snickers-Reihe: „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist“.
„Wie Journalismus funktionieren kann, wenn Blogger und Journalisten zusammenarbeiten“
Richard Gutjahr veröffentlichte am Mittwoch einen Krautreporter-Artikel über die Geschichte der Bloggerin Ursula Prem, die aus ihrem Wohnzimmer hinaus die Ministerin Christine Haderthauer zum Rücktritt drängte. Im Mai 2013 veröffentlichte Prem einen Beitrag in ihrem Blog, der eine Kettenreaktion in Gang setzte und in letzter Konsequenz das politische Schicksal von Haderthauer besiegeln sollte, so Gutjahr. Wie das Ganze ablief, beschreibt der bekannte Journalist in mehren Teilen. So werden die Bereiche Blogging, Journalismus und die einzelnen Ereignisse genauer beleuchtet.
Gutjahr schlüsselt auf, wie Prem und weitere Blogger sowie Journalisten der Leitmedien wie stern.de oder SPIEGEL ONLINE kooperierten, um die Zustände des Straubinger Bezirkskrankenhauses aufzudecken. Anlass waren die Aussagen Gustl Mollaths, der in der BR-Sendung „Kontrovers“ über die unzumutbare Arbeit an Modellautos von Patienten berichtete. Hinter der Modellbaufirma stand Dr. Haderthauer, Ehemann der für die Kliniken im Land zuständigen Sozialministerin, Chrstine Haderthauer.
Nachdem der Skandal in den Medien kaum noch Bedeutung hatte, sorgten weitere Netzaktivisten, unter anderem Nixe Muschelschloss, für weitere tiefgründige Informationen und Recherchen.
Gutjahr zu dieser Geschichte:
„Blogger, Netzaktivisten und Bürgerjournalisten als Kontrolleure der Kontrolleure – eine neue, Fünfte Gewalt im Lande?“
Wirklich nicht schön?
Einige YouTuberinnen haben es „satt“ ständig in ihren Kommentaren nach ihrem Aussehen bewertet zu werden, egal was der eigentliche Inhalt eines Videos ist.
Darum hat nun die Bloggerin Marie Meimberg mit vielen Ihrer YouTube-Kolleginnen zum Gegenschlag ausgeholt und ein Video mit der Botschaft erstellt: „Es geht nicht darum, ob wir schön sind – wir sind awesome„.
In dem Video zählen die YouTuberinnen auf, welche Charaktereigenschaften sie auszeichnen: Selbstironisch, mutig, begeisterungsfähig, sarkastisch, reizvoll … und nicht schön. Gleichzeitig wurde der passende Hashtag #nichtschön verwendet. In dieser Woche zeigten sich auf Twitter unter diesem Hashtag zahlreiche Reaktionen:
Zu sagen dass du #nichtschön bist, ist leicht, wenn du #normschön bist.
— Grummel Griesgram (@Frau_Griesgram) 25. November 2014
Ich bin bekloppt und Kind geblieben #nichtschoen
— Ina Schulze-Werner (@mO_ople) 25. November 2014
Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt die Bloggerin: „Zum Beispiel würde ich mich freuen, wenn sich noch mehr YouTuberinnen trauen, Comedy zu machen, über gesellschaftlich relevante Themen zu sprechen oder einfach komplett neue Formate zu entwickeln.“
„Läuft bei dir“…
… ist das Jugendwort des Jahres 2014. Die Jury kannte scheinbar die simple und ebenso genauso häufig verwendete Kurzform „Läuft“ nicht. So hätten sie sich zumindest nur für ein Wort entscheiden können. Wer die Redewendung nicht kennt: Es heißt so viel, wie „Du hast es drauf!“ oder dient als Synonym für „cool“ oder „krass“. Vorsicht! Es kann und wird aber auch ironisch verwendet.
Das „Jugendwort des Jahres„ ist eine Initiative der Langenscheidt GmbH & Co. KG in Kooperation mit der Jugendmesse YOU, der Jugendzeitung YAEZ und der Zeitschrift Mädchen.
Text: Alexander Betz. Beitragsbild: flickr.com – Robert Scoble. Lizenz: CC BY 2.0. Bearbeitung: Christine Wolf.