Mehr Mut zur Kreativität

von | 4. Oktober 2010

Eine Facebook-Seite und ein Twitter-Account sind schnell angelegt, doch worauf sollte bei der Firmendarstellung geachtet werden? medienMITTWEIDA gibt einen Leitfaden am Beispiel einer Kultureinreichtung.

Social Media ist eines der meistdiskutierten Themen des Jahres 2010. Mittlerweile ist es nicht mehr ungewöhnlich, dass selbst das kleinste Schauspielhaus eine eigene Facebook-Seite und einen Twitter-Account hat. Doch mit dem Erstellen des Profils ist es nicht getan, Social-Media-Dienste müssen gepflegt und aktualisiert werden. In Kultureinrichtungen fehlt dazu oft das benötigte Personal und so verkommen die gut gemeinten Angebote zu überdimensionierten Kalendern. Wer keine Inhalte mit Mehrwert für den Nutzer bietet, kann auf lange Sicht nicht bestehen. Eine erfolgreiche Seite aufzubauen erfordert aber vor allem eines: Geduld. Die Vorstellung innerhalb eines Monats 5.000 Fans zu erreichen, ist für die meisten Unternehmen vollkommen unrealistisch.

Beispiele bei denen Facebook-Seiten innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend Fans hatten, haben alle eines gemeinsam: Entweder spricht der Inhalt der Seite die Emotionen der Nutzer an, es gibt einen lohnenden Mehrwert oder es handelt sich dabei um eine sehr starke Marke.

Inhalte sind die Basis

Da solch emotional aufgeladene Projekte aber eher die Ausnahme sind, sollten sich Seitenbetreiber überlegen, was es den Fans zu bieten gibt. Künstler können interviewt, die Aufführung berühmter Werke angekündigt und Karten verlost werden. Gibt es interessante Hintergrundinformationen zu dem Haus? Kann ich Kostproben einer Aufführung hochladen? Solche Fragen müssen die Planung des Inhaltes bestimmen. Kreative Ideen in Wort, Bild, Ton und Film und die Einbeziehung der Nutzer sind die Grundlagen für längerfristige Erfolge.

Eine Planung der Inhalte ist wichtig, sollte aber möglichst viel Raum für kurzfristige Änderungen lassen. Ein Einjahresplan kann zumeist sowieso nicht eingehalten werden. Tägliche Updates sind nicht unbedingt nötig, solange eine gewisse Kontinuität erkennbar ist, ein Update aller zwei Monate ist genauso ineffektiv, wie das Profil viermal täglich zu aktualisieren. Der Inhalt einer Seite sollte, damit er für die Fans interessant bleibt, aber immer eine hohe Qualität aufweisen.

Social Media braucht Zeit und Personal

Ein weiterer Bereich, der oft vernachlässigt wird, ist die Kommunikation mit dem Fan. Nur durch genaues Beobachten der Reaktionen auf einen Beitrag kann festgestellt werden, was die Nutzer eigentlich wollen. Selbst Kritik hat etwas Gutes: Wird darauf eingegangen, fühlt sich ein Fan ernst genommen und kommt wieder. Ein stets freundliches, immer zuvorkommendes und auch großzügiges Auftreten der Seitenbetreiber spricht sich herum und das ist das Ziel in den Sozialen Netzwerken.

Oft wird in den Medien der Eindruck erweckt, Social Media sei ein Selbstläufer. Das ist falsch. Es erfordert einiges an Engagement und Zeit um viele Fans und dadurch eine spürbare Werbewirkung zu bekommen. Daher ist der wichtigste Grundsatz: Durchhalten und Qualität liefern. Anfängliche Rückschläge sind normal und auch ein Beitrag, der keine Reaktion bekommt, ist nicht umsonst. Je mehr Freunde eine Seite hat, desto größer wird auch die Reaktion auf Beiträge sein.

<h3>Tom Rosenkranz</h3>

Tom Rosenkranz