Im Jahr 1999 ging Seti@home erstmals online. Die Idee war die Schaffung eines virtuellen Supercomputers, mit dessen Hilfe Außerirdische aufgespürt werden sollten. Jeder Besitzer eines Computers kann dem Projekt die von ihm selbst ungenutzte Rechnerleistung zur Verfügung stellen. SETI steht dabei für „Search for Extraterrestrial Intelligence“, also die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Für die Suche werden Radioteleskope genutzt, um schmalbandige Funksignale aus dem Weltraum zu empfangen. Es wird vermutet, dass gerade diese Signale keinen natürlichen Ursprung haben. Das wäre laut SETI-Institute ein Hinweis auf die Existenz außerirdischer Technologie.
Die Suche geht weiter – auf dem Smartphone
SetiQuest ist die neueste Entwicklung der Forschungseinrichtung und ist seit Mitte März zum Download verfügbar. Auch sie ermöglicht die Suche nach außerirdischem Leben: Die Smartphone-Software stellt die gewonnenen Teleskopdaten grafisch dar. Der Nutzer kategorisiert diese dann nach verschiedenen optischen Mustern. „Das menschliche Gehirn kann dies besser als jeder Computer“, sind sich die SETI-Forscher sicher. Verfügbar ist die App zurzeit in der Beta-Version für Android, im Sommer soll eine Version für das iPhone folgen.
Viele beurteilen das gesamte Projekt skeptisch. Bisher konnten die Wissenschaftler trotz langer Suche bekanntlich noch kein außerirdisches Leben nachweisen. Für das SETI-Institute ist das auch nicht weiter schlimm, hat es doch finanzstarke Sponsoren wie den Microsoft-Mitbegründer Paul Allen. Allein mit staatlichen Fördergeldern der Berkeley Universität können die Betriebskosten gedeckt werden.
Tätigkeit zu langweilig
Der Systemadministrator Tom Oberhauser hat selbst aktiv Rechenzeit für Seti@home zur Verfügung gestellt und will sich die neue App herunterladen. Er war schon im Jahr 2000 fasziniert, „dass es Leute gibt, die beim Wort Außerirdische nicht lächeln und mit dem Kopf schütteln, sondern derart viel Geld, Hirn und Schweiß in die ernsthafte Suche nach eben solchen stecken.“ In Bezug auf SetiQuest sei es richtig, auf Hirn statt auf Rechenleistung zu setzen. Dass ein durchschnittlicher Nutzer mehr als zehn Minuten „Arbeitszeit“ für die Suche opfere, könne er sich aber nicht vorstellen. Dafür sei die Tätigkeit dann doch zu langweilig.