Multimedia-Wikipedia

von | 12. Mai 2011

Die Anzeige einer Liste von Suchergebnissen getrennt nach Text, Bild und Video bietet der Onlinedienst Qwiki nicht. Stattdessen wird dem Nutzer der von ihm gesuchte Begriff mit einer Audioslideshow präsentiert. Verständlich und unterhaltsam sollen die gesuchten Begriffe gezeigt werden. medienMITTWEIDA hat den Dienst genauer unter die Lupe genommen

Qwikiist keine Suchmaschine im herkömmlichen Sinne. Zwar werden wie bei Google, Bing und Co. Suchbegriffe eingegeben, aber die Präsentation der derzeit nur englischsprachigen Ergebnisse hat wenig mit der einer herkömmlichen Suchmaschine gemeinsam. An Stelle der gewohnten Links präsentiert Qwiki ein automatisch generiertes Informationsvideo. Via Text-to-Speech liest eine weibliche Stimme Textstellen aus der Online-Bibliothek Wikipedia zu dem eingegeben Thema vor. Parallel dazu laufen Bilder und Videos. Hier bedient sich Qwiki unter anderem aus YouTube, Flickr und Wikimedia Commons.Die „Qwikis“ sind interaktiv angelegt. Das heißt, der Nutzer kann beispielsweise auf ein Bild im laufenden Video klicken und erhält danach nähere Informationen dazu. Die Präsentationen lassen sich auch als statische Seite anzeigen und ausdrucken. Außerdem können die Nutzer ihre Qwikis über Facebook, Twitter oder E-Mail mit anderen teilen.

Aktive Mitarbeit der Nutzer gefragt

Die Anwender können wie bei Wikipedia eigenständig Material zu den Multimedia-Einträgen beitragen. Über ein Online-Formular ist das Hochladen von Bilder oder das Eintragen der Adressen von bereits vorhandenen Fotos und Videos möglich. Zudem können die User Kritik an der Vorleserin üben, etwa zu einem falsch ausgesprochenen Wort oder falschem Sprechtempo.

Die Gründer des Startups sind Doug Imbruce, Louis Monier und Eduardo Saverin, ein Mitgründer von Facebook. Sie hoffen auf den gleichen „Crowdsourcing-Effekt“, der Wikipedia durch rege Beteiligung engagierter Nutzer in zehn Jahren zum führenden Online-Lexikon gemacht hat. Vorstandschef Imbruce und sein Team erwarten aktuell vor allem auf zahlreiche Beiträge in den Kategorien Reisetipps und Restaurants. So soll der Dienst im Alltag zum Beispiel als Reiseplaner, Restaurantguide oder als Hilfestellung für die Erledigung von Hausaufgaben dienen.

Informations-FastFood

Trotz der Tatsache, dass Qwiki bereits über drei Millionen Einträge bietet, ist das Angebot in Deutschland nahezu unbekannt. Das Startup ist aber zumindest einen Blick wert. Es bietet einen schnellen Überblick über ein Thema, zum Beispiel auch über Mittweida. Wer sich ein paar Minuten zu einem Thema informieren möchte, ist genau richtig bei Qwiki. Neu ist die Qwiki-App für das iPad. Hier steht Spaß, optischer Genuss und visuelles Erlebnis im Vordergrund. Die App ist kostenlos und ist ein interessanter und informativer Zeitvertreib. Wer aber mehr zu einem bestimmten Kontext wissen will, muss sich weiterhin den üblichen Suchmaschinen bedienen.

<h3>Bianca Emmert</h3>

Bianca Emmert