Nach der Krise ist vor der Krise?

von | 13. Januar 2010

Die vergangenen zwei Jahre waren für viele Unternehmen nicht leicht. In einigen Teilen der Welt ist die Wirtschaft so stark eingebrochen, wie noch nie. Besonders die Betriebe hat das hart getroffen. Schulden, Insolvenzen und Entlassungen waren die Folge.

Fakt ist, laut der aktuellen Daten der Arbeitsagentur liegt die Arbeitslosenquote momentan bei 7,8 Prozent und ist somit immer noch auf einem der niedrigsten Stände seit der Wiedervereinigung Deutschlands. „Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Krisenjahr 2009 auch international besser als sein Ruf erwiesen“, so Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Zudem konnte laut einer Hochrechnung des Instituts für Mittelstandsforschung im Jahr 2009 mit 410.000 Unternehmen endlich wieder mehr gegründete als aufgelöste Unternehmen verzeichnen.

Besonders Industriebetriebe mit bis zu 20 Mitarbeiten, welche für gewöhnlich sehr gefährdet sind, haben die Krise überraschend gut überstanden. Erreicht wurde das unter anderem durch ein hohe interne Flexibilität der Betriebe und ein Bündel verschiedener Maßnahmen wie Konjunkturpakete, Kurzarbeit und Lohnzurückhaltung, um gut ausgebildete Fachkräfte halten zu können und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu bewahren. Auch das Konsumverhalten der Deutschen ist trotz der harten Zeit erstaunlich robust geblieben.

Die wahren Folgen kommen erst noch

Aber so gut das alles klingen mag, Deutschland ist noch lange nicht der Krise entkommen. „Wir sind noch nicht über den Berg“, warnt Dr. Volker Treier, Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertag. So sollen die wahren Folgen der Wirtschaftskrise erst in diesem und im nächstem Jahr vollständig auftreten. Laut dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle wird mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen bis 2011 auf über vier Millionen gerechnet, was einen Zuwachs um etwa 22 Prozent bedeuten würde und eine Arbeitslosenquote von über zehn Prozent zur Folge hätte. Zudem gab es einen großen Produktionseinbruch aufgrund der Wirtschaftskrise, was besonders im produzierenden Gewerbe zu verstärkten Entlassungen führen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass die Unternehmen die Gefahr früh genug erkennen, damit die Wirtschaftskrise wirklich endet und nicht nur verzögert wird.

<h3>Temudschin Geu</h3>

Temudschin Geu