Netzwerk mit innovativem Konzept

von | 22. September 2011

"Quote FM" heißt ein neues Social Network aus Hamburg, in dem Nutzer Leseempfehlungen posten und kommentieren können. Das Projekt der Blogger Marcel Wichmann, Philipp Waldhauer und Martin Wolf ist zwar noch in einer ersten Testphase, medienMITTWEIDA hat sich die Seite trotzdem schon genauer angeschaut.

Die Idee zur neuen Plattform entstand, wie Entwickler Marcel Wichmann sagt, aus eigener Vorliebe heraus, aus einem Faible für gute Texte. Denn um auch seinen Freunden gute Publikationen weiterzuempfehlen, fehlte bislang das passende Netzwerk. „Bei Facebook und Twitter geht so etwas unter oder ist durch die Zeichenbeschränkung von nur 140 Zeichen nicht möglich“, erklärte Wichmann medienMITTWEIDA.

Den Gründern ist vor allem die Qualität der geposteten Textinhalte wichtig. Sie soll auch das Alleinstellungsmerkmal in Abgrenzung zu anderen Social Networks sein. „Nicht irgendwelche Texte, keine lustigen Witze, keine Songtexte, keine guten Tweets, sondern lesenswerte Texte, längere Texte, für die man sich gerne auch mal eine halbe Stunde hinsetzt. Und dies im Wissen, dass das, was jetzt kommt, irgendwie bereichernd ist“, beschreibt Wichmann die Intention hinter „QuoteFM“. Die Rückmeldungen der Nutzer seien dazu bis dato positiv. „Ich glaube, dass unsere Betatester bereits merken, dass die Seite einen Mehrwert bietet“, sagt Wichmann.

Grundstein des Netzwerks ist der „Quote“

Da sich das Projekt noch in der geschlossenen Betaphase befindet, benötigen die Nutzer einen Code um Zugang zu „Quote FM“ zu erhalten. Nach dem Login werden die Closed-Betatester erst einmal mit einem herzlichen „Moin Freunde“ auf der „Welcome-Seite“ begrüßt. Die Gestaltung der gesamten Plattform ist dezent, strukturiert und übersichtlich. Dadurch ist die Handhabung einfach und selbsterklärend. Angenehm fällt auf, dass aufdringliche Werbung, übertriebene Animationen und sonstige Spezialeffekte fehlen. Auch unnütze Anwendungen und Spielereien lenken nicht von den eigentlichen Netzwerkaktivitäten ab.

Um Zitate aus dem World Wide Web zu markieren und anschließend anzuführen, haben die Entwickler einen speziellen Button konstruiert. Zunächst muss dieser als Lesezeichen in die Favoritenleiste des Browsers. Markiert der User ein Zitat in einem lesenswerten Text, das er weiterempfehlen möchte, muss er nur noch auf das Quote-Lesezeichen klicken und der Auszug erscheint auf der Plattform. „Ein Klick auf das Zitat bringt den Leser direkt auf die Quelle des Zitats, wo er dann den Rest des Artikels lesen kann“, erklärt Wichmann.

Übersichtlichkeit durch Timelines garantiert

Um ein wenig Ordnung in die vielen, von anderen Nutzern geposteten Zitate zu bringen, können sich die Nutzer die Posts in einer Following-, Popular- und Everyone-Timeline sortiert anzeigen lassen. Wie bei „Twitter“ können die User auch hier anderen folgen.

Die Everyone-Timeline führt jedes einzelne Zitat aller Nutzer auf. Momentan gestaltet sich diese Liste noch übersichtlich, da derzeit nur rund 200 User das System nutzen. „Derzeit denke ich daran, dass eine ‚Discover-Seite‘ die ‚Everyone-Timeline‘ ablösen könnte“, erklärt Wichmann. Diese will er dann nach Themen ordnen.

Zugang nicht ausschließlich für Bekannte und Freunde

Die Entwickler von „Quote FM“ haben für die Betaphase noch einige neue Ideen, um das System zu optimieren. Eine der nächsten Funktionen soll den Nutzern anzeigen, wie lang ein Text ist, ohne die Quellseite öffnen zu müssen. „So können sie entscheiden, ob sie den Text direkt lesen möchten oder vielleicht für später in einem ‚Read-It-Later‘-Service wie ‚Instapaper‘ speichern“, blickt Wichmann voraus. Weiterhin werden innerhalb des nächsten Monats verschiedene Funktionen integriert, die die Qualität der Inhalte aufrecht erhalten sollen. „Wir arbeiten gerade an einem Kuratorensystem, das relativ demokratisch dafür sorgen sollte, dass die User sich selbst für die Qualität der Inhalte verantwortlich fühlen“, erklärt er.

Ein Account für die geschlossene Beta ist begehrt. „Zugang bekommen Freunde, Bekannte und Personen, von denen wir wissen, dass sie dem System helfen. Sie lesen gute Texte, wissen, wo welche zu finden sind, diskutieren gerne und haben Ahnung von einem bestimmten Themenbereich“, sagt Wichmann. Jeder eingeladene User bekommt derzeit einen „Invite“, mit dem er wiederum einmalig jemanden einladen kann. „So haben wir die Maximalanzahl der User unter Kontrolle und doch etwas Chaos, sodass es uns ermöglicht die Plattform ausführlich zu testen“, ergänzt er.

Wann „Quote FM“ für jeden zugänglich sein wird, ist noch offen. „Wir schätzen, dass es nicht allzu lange dauern sollte, vielleicht einen Monat, vielleicht mehr“, sagt Wichmann. „Wir öffnen, wenn wir der Meinung sind, dass alle Funktionen da sind, wo sie sein sollten und so funktionieren, wie es der Betatest für richtig hält.“

<h3>Lorena Gasteyer</h3>

Lorena Gasteyer