Neuer Radiosender für Mittweida

von | 18. Mai 2011

18.05.11 08:00 Uhr | Die sächsische Landesmedienanstalt hat der "AMAK AG" drei neue Lizenzverträge erteilt. Damit können ein TV-Kanal sowie zwei Radiokanäle über DVB-T ausgestrahlt werden. In diesem Zusammenhang wird ein neues Radioformat produziert: "Sachsengold". Die anderen beiden Sendeplätze erhalten "99drei Radio Mittweida" und "MWdigital".

Vergangene Woche entschied die Sächsische Landesmedienanstalt über die Vergabe von Rundfunklizenzen im Raum Mittweida. Die „AMAK AG“ erhielt hierbei den Zuschlag für ein TV- und zwei Radioprogramme. Diese sollen in die Ausbildung der Medienstudenten der Hochschule Mittweida eingebunden werden. Der Dekan der Fakultät Medien, Prof. Dr. Rainer Zschockelt, zeigte sich erfreut, „dass die Anhörung vor dem Medienrat zum Erfolg geführt hat“.

Neuer Radiosender „Sachsengold“

Eine der Hörfunkfrequenzen soll für ein neues Format mit dem Titel „Sachsengold“ genutzt werden. Der neue Sender soll ein Musikformat für den Großteil der Bevölkerung werden, so Prof. Dr. Ludwig Hilmer. Die Grundlage bilde das Informationsprogramm von „99drei Radio Mittweida“. Mit der Einführung soll ein Zielgruppenkonflikt entschärft werden, den es seit der Gründung von „99drei Radio Mittweida“ gibt. Der Sender bietet zwar ein regionales Informationsprogramm und ein vielfältiges Spartenprogramm am Abend, richtet sich aber musikalisch hauptsächlich an studentische Hörer. Hilmer betonte, dass die klassischen Strukturen des Hochschulhörfunksenders auf keinen Fall erweitert werden sollen. Sein persönlicher Wunsch sei es, dass durch „Sachsengold“ mehr Moderatorenplätze für Professoren entstehen.

Mit der Lizenzerteilung sollen laut Hilmer zunächst aber die alternativen Verbreitungsmöglichkeit für die bestehenden Hochschulmedien gesichert werden. Über die Kanäle sollen nun die bereits bekannten Programme „99drei Radio Mittweida“ und „MWdigital“ übertragen werden. Inhaltlich wird sich hier wenig ändern. Allerdings besteht beim Fernsehprogramm Diskussionsbedarf über die zukünftigen Inhalte. „‚MWdigital‘ soll künftig an die Attraktivität von ’99drei‘ anknüpfen“, betonte Prof. Dr. Otto Altendorfer, der Vorstandsvorsitzende der „AMAK AG“.

„Vollkommener Umstieg eher unwahrscheinlich“

Die Lizenzerteilung bedeutet jedoch nicht den umgehenden Start des Sendebetriebs. Noch ist nicht abzusehen, ob die Verbreitung der Programme über DVB-T finanziell umsetzbar ist. Zurzeit läuft eine Ausschreibung der Bundesnetzagentur für die Frequenzzuteilung. Erst wenn der Betreiber feststeht und die Kosten kalkuliert sind, werden die Verantwortlichen über einen Wechsel des Übertragungsweges nachdenken. Hilmer hält einen „vollkommenen Umstieg für möglich, aber eher unwahrscheinlich“.

Alternativ wäre auch eine Parallelnutzung von terrestrischem Kabelnetz und DVB-T möglich. Doch auch diese Variante wäre sehr kostspielig. Die zusätzliche digitale Verbreitung würde nahezu den gleichen Finanzbetrag verschlingen wie die UKW-Verbreitung, erklärte Altendorfer. Prof. Dr. Ludwig Hilmer ist der Ansicht, dass das Mittweidaer Angebot um Internetprogramme erweitert werden sollte und betonte an dieser Stelle die Pionierfunktion von medienMITTWEIDA.

<h3>Cindy</h3>

Cindy

Studentin Medienmanagement, 5. Semester