Nur online: Die Öffentlich-Rechtlichen verjüngen sich

von | 11. November 2014

Der neue Jugendkanal klingt ein bisschen wie MC Fitti auf dem Traumschiff und Red Bull statt Klosterfrau Melissengeist. Doch irgendwie stellt sich jeder die spannende Frage, was uns ARD und […]

Der neue Jugendkanal klingt ein bisschen wie MC Fitti auf dem Traumschiff und Red Bull statt Klosterfrau Melissengeist. Doch irgendwie stellt sich jeder die spannende Frage, was uns ARD und ZDF mit ihrem geplanten Jugendkanal präsentieren wollen?

Der Jugendkanal der Öffentlich-Rechtlichen ist ein Millionen-Projekt, für das die Verantwortlichen ein Budget in Höhe von 45 Millionen Euro jährlich benötigen, erklärte die SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) in einer Pressekonferenz.

Doch wie genau der von ARD, ZDF und Co. geplante JuKa aussehen soll, ist bislang nicht wirklich geklärt.

Beschlossene Sache: JuKa nur im Netz

Die ARD und das ZDF wollen gemeinsam einen neuen Jugendsender für die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen entwickeln. Ursprünglich sollte der Sender die aktuell bestehenden öffentlich-rechtlichen Digitalsender Eins Plus, Eins Festival und ZDF Kultur ersetzen. So der Plan bisher – doch auf der Pressekonferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten am 17. Oktober 2014 wurde bekannt gegeben, dass ZDF Kultur sowie Eins Plus gänzlich eingestellt werden, so berichtete die Berliner Zeitung.

Auch das angedachte Konzept für JuKa wurde verworfen. So sollte der Jugendkanal eigentlich zu einem trimedialen Angebot werden, der im Fernsehen, aber auch im Hörfunk- und Onlinebereich zu empfangen wäre. Diese Idee wurde auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Potsdam komplett verworfen. JuKa schafft es demnach nur ins Netz, sprich: Sein gesamter Inhalt wird über das Internet ausgestrahlt.

Kritik am Projekt

Neben der Frage, ob die altersmäßige Zielgruppe des Jugendkanals nicht etwas weit gefasst ist, um Interessen von 14-jährigen Schülern und den Geschmack von Endzwanzigern zu treffen, kam auch Kritik durch den „Verband Privater Rundfunk und Telemedien“ (VPRT) auf. So äußerte sich Dr. Tobias Schmid, Vorstandsvorsitzender des VPRTs in einer Pressemitteilung, folgendermaßen:

„Die Idee, ein Projekt ohne inhaltliche Begrenzung aufzusetzen, hat bei den Digitalkanälen schon nicht funktioniert. Jetzt ein Onlineangebot mit einem Blankoscheck von 45 Millionen Euro auszustatten, wird es kaum besser machen.“

Wie genau nun an völlig neuen Konzepten gearbeitet wird, welche Fragen noch geklärt werden müssen und inwieweit der Jugendkanal der Öffentlich-Rechtlichen Erfolg verspricht, wird beim Medienforum Mittweida 2014 diskutiert werden.

MEDIENFORUM MITTWEIDA 2014

 

Jugendwahn der Öffentlich-Rechtlichen

Wird der geplante Jugendkanal von ARD und ZDF den Markt verändern?

 

Tag: 17. November 2014.

Uhrzeit: 17:15 Uhr.

Ort: Fernsehstudio, Zentrum für Medien und Soziale Arbeit.

 

Referenten: Dr. Johannes Beermann (Staatsminister und Chef der Staatskanzlei), Kathrin Ruther (Journalistin, MRD), Robert Amlung (Digitalbeauftragter, ZDF)

 

Moderation: Madita von Hülsen (Fernseh- und Radiomoderatorin)

Text: Alexander Betz. Beitragsbild: ARD:  © WIKIMEDIA COMMONS. ZDF: © WIKIMEDIA COMMONS. Hintergrund: © gerald, PIXABY. Logo Medienforum Mittweida: Medienforum Mittweida 2014. Bearbeitung: Louisa Bandura.

<h3>Alexander Betz</h3>

Alexander Betz