Die Oculus Rift ermöglicht mittels virtueller Realität ein komplett neues Spiel- und Filmerlebnis. Doch was ist das und wie funktioniert diese Technik überhaupt?
Im Rahmen des „Sundance Film Festival 2015“ stellte das Unternehmen „Oculus VR“, welches seit 2014 zu Facebook gehört, am 26. Januar 2015 den animierten Kurzfilm „Lost“ vor. Das ist der erste Film, den sie in ihren eigenen Studios extra für Virtual Reality kreierten und produzierten. Die Firma entwickelt auch die Oculus Rift.
Was ist Oculus Rift?
Die Oculus Rift ist ein Virtual Reality Headset, das man sich um den Kopf bindet. Optisch erinnert sie an eine Skibrille. Die Brille dient dazu, eine virtuelle Realität zu erschaffen, um das Spielerlebnis so noch viel intensiver zu gestalten. Jedoch richtet sie sich nicht nur an Gamer, sondern soll generell der privaten Nutzung dienen. Sogar pornografische Filme wurden zu Testzwecken für dieses Gadget schon entwickelt.
Virtuelle Realität
Virtuelle Realität (Virtual Reality) ist die Schaffung einer scheinbaren Welt in die der Betrachter eintauchen, sich in ihr bewegen und seine Fantasien und Vorstellungen umsetzen kann. Es ist eine vom Computer geschaffene Welt ohne reale Gegenstände. Virtual Reality bildet eine hochwertige Benutzerschnittstelle, die über Kopf- und Handbewegungen, über die Sprache oder den Tastsinn gesteuert wird.
Quelle: ITWissen.info
Virtuelle Realität ist eine Simulation der Realität, die durch Computergrafik geschaffen wird. Diese Umgebung ist nicht statisch, sondern reagiert auf die Befehle des Benutzers, es besteht also eine direkte Interaktion zwischen Benutzer und virtueller Welt. Damit spielt auch die Oculus Rift.
Wie funktioniert Oculus Rift?
Innen befinden sich zwei Linsen, durch die der Nutzer auf ein Display sieht. Auf dem Display sind dann zwei Bilder zu sehen, also eins vor dem linken und eins vor dem rechten Auge. Dadurch, dass diese Bilder leicht versetzt sind, entsteht ein 3D-Effekt. Außerdem sind in die Brille zusätzlich Sensoren integriert, die Rotation und Position der Brille bestimmen. Dadurch kann der Benutzer sich 360° umsehen und bewegen. Die Linsen sorgen für einen hohen Blickwinkel, wodurch der Träger nicht das Gefühl hat, auf einen schwebenden Display zu schauen. Hier nochmal ein Video zur Veranschaulichung:
Meinungen zu Oculus Rift und Virtual Reality
Oculus CEO Brendan Iribe glaubt, dass auch die Film und andere Industrien stark von VR profitieren werden.
Doch virtuelle Realität bringt auch Risiken mit sich, findet Axel Dietze. Er arbeitet bei „Cinector“, einer Forschungsgruppe, die sich mit Filmproduktion mittels virtueller Welten beschäftigt. Außerdem hat er auch einen eigenen YouTube-Kanal, bei dem er sich auf Gaming konzentriert.
„Schon jetzt kann man in kaum ein Café oder Restaurant gehen ohne, dass die Hälfte der Gäste auf ihre Smartphones starrt. Über die letzten fünf Jahre hat sich das Klischee der an den Minibildschirm klebenden Handy-Zombies auf die Realität abgedruckt. Wenn jetzt VR plötzlich salonfähig wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir die ersten Leute sehen, die sich zusammen mit ihren VR-Brillen irgendwo hinsetzen und zusammen in einer virtuellen Welt rumgammeln – ein verstörendes Bild. Aber es ist auch ausgeblieben, dass der „Otto-Normalbürger“ mit einem Laptop immer und überall unterwegs zockt, darum bleibt uns das meiner Vermutung nach im größeren Umfang erspart.“
Im Gegensatz dazu sieht er Leute, die sich bereits jetzt in virtuelle Welten flüchten und die „nicht immer medizinisch korrekt, als „Videospielsüchtige“ bezeichnet werden“, eher in Gefahr.
„Häufig ist tatsächlich die Realitätsflucht (neben dem reinen Spaß am Spiel) einer der Gründe für eine soziale Abkapselung – ein Prozess, den ich in meiner Vergangenheit selbst durchlebt hatte. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich könnte mir einfach einen Helm überstülpen und wäre drüben in Mittelerde – Ich hätte ihn damals wohl nicht wieder abnehmen wollen. Eine gruselige Vorstellung.“
Alles in allem empfindet er die Entwicklung aber als sehr spannend. Gut gemachte 3D-Filme könnten laut Axel Dietze mit einer Virtual Reality- Brille zu einem weitaus besseren Erlebnis werden, als es ein Kinobesuch je werden könne. Zu Virtual Reality gehöre mehr als nur das Visuelle. Schon jetzt gebe es zum Beispiel Westen, die bei Treffern den Spieler den Einschlag spüren lassen. Er selbst habe die Oculus Rift allerdings noch nicht selbst ausprobiert, wolle sich aber, sobald es eine fertige Version im Handel gibt und er überzeugt ist, eine kaufen.
Wie sieht das aus?
Auch einige deutsche YouTuber und Let’s Player haben bereits die Oculus Rift getestet. Wie sie sich während des Spiels fühlen, kann man anhand dieser Videos nachvollziehen:
Text: Linda Häusler. Beitragsbild: Pat on the Oculus Rift ⒸMartin Stewart unter CC BY-NC 2.0 Bearbeitung: Louisa Bandura.