Pädagogik statt Killerspiele

von | 21. Dezember 2010

Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg hat das Förderprogramm "Digital Content Funding" für 2011 neu aufgelegt. Dieses soll die Entwicklung von Lern- und Trainingsspielen für alle interaktiven Plattformen vorantreiben.

Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg hat das Förderprogramm „Digital Content Funding“ für 2011 neu aufgelegt. Dieses soll die Entwicklung von Lern- und Trainingsspielen für alle interaktiven Plattformen vorantreiben.

Das neue Programm der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) sieht eine Gesamtfördersumme von 500.000 Euro pro Jahr vor. Einzelne Projekte können mit bis zu 120.000 Euro als bedingt rückzahlbares, zinsloses Darlehen gefördert werden. Sollte die Finanzierung nicht nachgewiesen werden können oder der Baden-Württemberg-Effekt – 100 Prozent der Fördergelder müssen im Bundesland investiert werden – nicht erfüllt sein, dann verfällt der Förderungsanspruch.
Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg hat das Förderprogramm „Digital Content Funding“ für 2011 neu aufgelegt. Dieses soll die Entwicklung von Lern- und Trainingsspielen für alle interaktiven Plattformen vorantreiben.

Mehr Potential für wertvolle Spiele

Die Idee ist nicht neu. „Wir haben das Programm bereits 2001 gestartet, waren damals aber der Entwicklung voraus“, sagt Uwe Rosenträger, Pressesprecher der MFG im Bereich Filmförderung. Darum folgte die Einstellung nach nur einem Jahr. Durch die rasante Entwicklung des crossmedialen Sektors gäbe es 2011 mehr Firmen, deren Ideen potentiell für eine Förderung in Frage kämen. „Wir wissen natürlich noch nicht, für welche Ideen die Entwickler Anträge stellen werden, aber sicherlich wird die Steigerung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen eine sehr wichtig Rolle spielen“, erläutert Rosenträger die Intentionen der MFG. „Wir sind sehr gespannt, was kommen wird.“

Das Ziel der MFG ist es, Computerspiele und Anwendungen zu fördern, die einen kulturellen und pädagogischen Auftrag verfolgen. Der baden-württembergische Medienminister Helmut Rau möchte, dass „mithilfe der qualitätsvollen Ausrichtung des Förderprogramms gezielt die vielfältigen Aktivitäten der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg um weitere medienpädagogische Angebote ergänzt werden“, wie er in einer Pressemitteilung des MFG ausführte.

Filme und Spiele fördern

Im Vergleich zu Filmförderprogrammen ist der Etat des neuen Programms sehr gering. Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg unterstützt jährlich Produktionen mit einem finanziellen Gesamtaufwand von 15 Millionen Euro. Beide Branchen haben gemein, dass der Schaden durch illegale Raubkopien zunimmt. Laut Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. boomt der deutsche und internationale Spielemarkt allerdings, während der Filmindustrie die Umsätze schwinden. Aus Sicht der Förderanstalten ist es sicherlich sinnvoll beide Branchen zu fördern, da der kulturelle und pädagogische Inhalt der Produktionen oft kritisiert wird.

<h3>Martin Kisza</h3>

Martin Kisza