Im Rausch mit Walther White

von | 26. Juli 2018

Schwarzer Humor trifft dramatischen Schlagabtausch zwischen rasanten Szenenwechseln.

Breaking Bad

Im Rausch mit Walther White

von | 26. Juli 2018

Methamphetamin können viele herstellen – doch keiner so gut wie Walter White. Foto: Lena von Heydebreck

Trotz der mittlerweile 5. Staffel ist Breaking Bad, als eine der bekanntesten und erfolgreichsten Krimi-Drama-Fernsehserien, weit davon entfernt, langweilig zu werden. Mittels makaberer Witze und spannenden Wendungen fesselt die Geschichte des an Lungenkrebs erkrankten, braven Chemielehrers Walther White, der sich folglich zu einem rigorosen Kriminellen wandelt.

Die Serie von Vince Giligan baut zunächst auf den Gewissenskonflikten sowie der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten Walter White auf, der aufgrund seiner noch kurzen Lebensdauer der enormen Kosten seiner Krebstherapie eine finanzielle Rücklage für sich und seine Familie schaffen will. Als er seinen ehemaligen Schüler Jesse Pinkman bei der Flucht aus einem kürzlich ausgehobenen Drogenlabor erwischt, sieht Walther seine Chance und erpresst diesen, ihm bei der Produktion des Rauschmittels Methamphetamin, umgangssprachlich Crystal Meth, zu helfen. Nach vielerlei Dramen und gefährlichen Situationen im Drogengeschäft, beginnt die fünfte Staffel von Breaking Bad mit der Vernichtung von Beweisen nach einem durch Walther White geplanten Anschlag auf den Drogenhändler Gustavo Fring.

Immer auf der Überholspur

Im Gegensatz zu den ersten vier Staffeln nimmt die Fünfte reichlich schnell Tempo auf. Das signalisieren mehrere schnelle Szenenwechsel sowie neue Handlungen und Orte, die ohne große Vorgeschichte einfach Schlag auf Schlag wechseln. Dieses rasante Vorantreiben innerhalb der Story trägt wohlwollend dazu bei, dass auch diese Staffel stets schwer vorhersehbar und deshalb besonders interessant bleibt. Zudem wirken die persönlichen Momente und Entscheidungen der Protagonisten trotz genannter zahlreicher Handlungssprünge dennoch realistisch und nachvollziehbar.

Am Rand des Wahnsinns

Breaking Bad zeichnet sich durch eine besonders gut gelungene schauspielerische Umsetzung und Dramaturgie aus. So merkt man als Zuschauer recht schnell, wie im Zuge der Charakterentwicklung von Walther White die Gesamtatmosphäre der Serie immer kälter, ernster und düsterer wird. Hinzu kommen dramatische Momente und sichtbare Emotionen, welche mitunter an den komplexen Wahnsinn der menschlichen Natur und tiefer Depressivität grenzen. Dabei wirkt die Handlung selten konstruiert und macht Breaking Bad mit viel schwarzem Humor und tiefgründiger Melancholie zu einem Serienspektakel, das man auf keinen Fall verpassen sollte.

Text: Judith Budai, Foto: Lena von Heydebreck

<h3>Judith Budai</h3>

Judith Budai

,geb. 1990, studiert Medienmanagement, in der Vertiefungsrichtung Media and Journalism, an der Hochschule Mittweida. Ebenso absolviert sie derzeit ein studienbegleitendes Volontariat an der Mitteldeutschen Journalistenschule. Zuvor war sie als freie Mitarbeiterin bei einer Zeitung in Heilbronn tätig und absolvierte davor verschiedene journalistische Praktika in Dresden.