Grey’s Anatomy
Das (Sex)-Leben der Ärzte vom Seattle Grace
Neben Spritzen und Skalpellen finden sich noch ganz andere Dinge im Seattle Grace. Foto: Lena von Heydebreck
Ein nackter Männerhintern und eine schöne Fremde: Nach einer langen Nacht wachen Meredith Grey und Derek Shepherd leicht beschämt auf. Beide können sich erinnern, jedoch will Meredith es am liebsten ungeschehen machen, da heute ein neues Leben für sie anfängt. Sie möchte Chirurgin am Seattle Grace Krankenhaus werden.
So wild beginnt die wohl berühmteste Arzt-Serie unserer Zeit. In bislang 14 Staffel, in welchen sich der Hauptcast immer weiter verändert, kämpfen Meredith und Co. um die Leben zahlreicher Menschen mit den verschiedensten Krankheiten. Dennoch ist das längst nicht alles, was Grey’s Anatomy ausmacht. Vielmehr liegt der Fokus der Serie auf den alltäglichen Herausforderungen der Ärzte. Jeder Arzt hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Probleme, die er neben einer 48-Stunden Schicht stemmen muss.
Im Seattle Grace Krankenhaus geht es skandalös zu. In jeder Folge gibt es neue brisante Herausforderungen. Die größte Herausforderung für den Zuschauer ist es allerdings, die Übersicht über die Beziehung der Ärzte zu bewahren. Wer hat sich neu verliebt? Wer hat was mit wem am Laufen? Sind die beiden schon wieder gemeinsam im Bett gelandet? Wer ist eigentlich verheiratet? Solche und viele andere Fragen stellt man sich Folge für Folge. Da passiert es schon einmal, dass man sich im Charaktergeflecht verliert – vor allem, wenn immer wieder neue Charaktere dazukommen. Am wohl beeindruckendsten sind allerdings die persönlichen Entwicklungen der Figuren selbst: Sie operieren in brennenden Häusern, werden vom Bad-Boy zum Kinderchirurg, besiegen ihre Ängste und bekommen Kinder. Da die Serie seit 2005 regelmäßig ausgestrahlt wird, kann man mit den Schauspielern, sowie deren Charakteren zusammen aufwachsen und fühlt sich somit noch verbundener. Auch wenn die Probleme oftmals überspitzt und dabei nicht immer ganz nachvollziehbar für den Zuschauer sind, kann man sich mit vielen der Figuren identifizieren.
Jedes Mal wenn “Cozy In the Rocket” – die wohl berühmteste Melodie einer Serie – ertönt, kann man sich auf neue Abenteuer der Ärzte freuen. Ellen Pompeo (Meredith Grey) ist eine ausgezeichnete Schauspielerin. Das zeigt sich vor allem daran, dass ihre Rolle Meredith ein recht schweres Leben führt und sie genau weiß, wie sie diese Rolle spielen muss. Nicht umsonst wurde die Serie auch nach ihrem Charakter benannt. Neben Patrick Dempsey (Derek Shepherd) und Katherine Heigl (Izzie Stevens), stehen noch weitere berühmte Schauspieler vor der Kamera. In den vielen Staffeln spielten auch schon berühmte Musiker kleinere Nebenrollen. Das Staraufgebot bei Grey‘s Anatomy kann sich durchaus sehen lassen.
Produziert von der American Broadcasting Company (ABC), räumte die Serie über Jahre hinweg unzählige Preise ab. Von Grey‘s Anatomy gibt es sogar eine kleinere Spin-Off Serie mit dem Titel Private Practice, in welcher es um das Leben einer Ärztin geht, die das Seattle Grace Krankenhaus in einer der ersten Staffeln verlassen hat.Die Serie ist frech, witzig, unfassbar traurig, aufregend, liebevoll, sarkastisch und dramatisch. Nicht zuletzt deswegen ist das Publikum breit gefächert. Viele gesellschaftlich thematisierte Themen, wie Homosexualität oder das Fehlen der Krankenversicherung in den USA werden aufgenommen und regen zum Nachdenken an. Genau solche Themen, mit Liebe und Humor verpackt, machen die Serie zu einem echten Klassiker.
Die Serie Grey’s Anatomy ist für viele ein wichtiger Teil des Lebens, denn sie vermittelt uns bedeutsame Werte. Cristina Yang (gespielt von Sandra Oh) sagte einmal: „Hab etwas Feuer. Lass dich niemals stoppen. Sei die Macht der Natur. Sei besser als jeder hier und pfeif darauf was jeder von dir denkt.“
Text: Jessica Ingerfeld, Foto: Lena von Heydebreck