Die aufbrausenden Ausführungen Sven Regeners zum Urheberrecht sorgen noch immer für Diskussionsstoff. „Bayern 2“-Musikchef Michael Bartle erklärt die Popularität des Interviews.
Seit sich der Musiker und Autor Sven Regener im Szenemagazin „Zündfunk“ von „Bayern 2“ lautstark gegen die heutige Umsonstkultur ausgesprochen hat, ist die Urheberrechtsdebatte wieder aktuell. Was der Radiosender zuerst als kurzes Statement versenden wollte, wurde dank Social Media zur mittlerweile bekannten und auf „Youtube“ hunderttausendfach geteilten „Wutrede“ Regeners. Michael Bartle, Musikchef beim Radiosender „Bayern 2“, hat die Vermarktung des Regener-Interviews übernommen und damit überhaupt erst dafür gesorgt, dass der Beitrag so populär wurde. Mit den anhaltenden Diskussionen, die das Telefoninterview auslöste, hat er aber nicht gerechnet: „Vom Sturm der Verbreitung war ich schon überrascht.“
Ursache der aktuellen Urheberrechtsdebatte
Den O-Ton Sven Regeners, in dem er sich auch über den Umgang von „Youtube“ mit Künstlern beschwert, hatten die Mitarbeiter von „Zündfunk“ selbst ins Internet gestellt. Im Anschluss griffen das Thema zahlreiche Medien auf, Künstler stritten mit den Piraten und 51 „Tatort“-Drehbuchautoren kritisierten in einem Brief den Umgang mit ihren Werken im Internet.
Sven Regener als Notlösung
Zum Thema Urheberrecht haben die Radioredakteure viele Musiker angefragt, unter anderem auch „Jan Delay“ und „Deichkind“. Auf die Interviewanfrage reagierte aber nur Regener. Im Gespräch war er dann sehr emotional und vertrat eine klare, provokante Position. „Danach haben wir gesagt, dass wir nicht nur einen O-Ton senden, sondern das ganze Interview“, erinnert sich Bartle. Aus dem klassischen Beitrag wurde ein Pamphlet.
Eigentlicher Autor des Radiobeitrages ist Erich Renz. Er war, als das Interview am 21. März erschien, Hospitant beim „Bayerischen Rundfunk“. Mittlerweile möchte er sich zur Wutrede Regeners aber nicht mehr äußern.
Text: Lisa Limbach, Bild: Wikipedia, Bayrischer Rundfunk, Fotograf: Smalltown Boy, Bayrischer Rundfunk, Bearbeitung: Nicole Schaum, Audio: Peter Bauch, Sprecher: Lisa Limbach