Während die sächsische Bildungsministerin an Universitäten die Anzahl der Studienplätze begrenzen will, arbeitet die Mittweidaer Fakultät Medien auf ein neues Zulassungsverfahren hin.
Die Hochschulen in Sachsen sind beliebter denn je. Renommierte Universitäten, fehlende Studiengebühren und eine große Vielfalt an Studienrichtungen ziehen immer mehr Interessierte auch aus den alten Bundesländern an. Bereits 111.600 Studenten gibt es in Sachsen, das sind knapp 20.000 mehr, als von den Kultusministern erwartet. Diese hatten sich in der bundesweit maßgebenden Prognose um ein Drittel verschätzt. Nun will Sabine von Schorlemer, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, eingreifen: „Ein unbegrenztes Wachstum kann es nicht geben. Dafür gibt es ja Auswahlverfahren.“
Bewährtes System in Mittweida
An der Hochschule Mittweida gibt es schon seit einiger Zeit ein solches Auswahlverfahren für die Studiengänge Medientechnik und Medienmanagement. „Das zuletzt für das Matrikel 10 geänderte Verfahren funktioniert mit Ranglisten und das hat sich bewährt“, sagt Helmut Hammer, der für die akademische Leitung der Hochschulmedien sowie für die Studienberatung der Fakultät Medien zuständig ist. Durch dieses System sollen schwankende Bewerberzahlen auch künftig kein Problem darstellen. „In den vergangenen drei Jahren sind die Zahlen der Bewerber für Medienmanagement annähernd gleich geblieben“, erklärt Hammer. „So kommen etwa 340 Bewerberinnen und Bewerber auf 60 Studienplätze für Medienmanagement.“
Der Anteil der Hochschulbewerber aus den alten Bundesländern hat sich in den letzten drei Jahren an der Mittweidaer Medienfakultät nicht elementar verändert. Im Hinblick auf die Veränderungen der letzten zehn Jahre kann jedoch ein leichter Rückgang festgestellt werden. „Früher gab es ein übersichtliches Angebot an Medienstudiengängen. Heute können die Studenten jedoch fast überall etwas mit Medien studieren und suchen sich hierfür entweder die großen Städte oder die heimatnahe Hochschule aus“, erklärt Hammer.
Strengere Vorgaben geplant
Für die großen Universitäten wie die TU Dresden und die Uni Leipzig kündigte Sabine von Schorlemer jetzt Veränderungen an: „Wir werden bis zum Wintersemester mit den Universitäten Zielvereinbarungen abschließen“, sagte sie in einem Pressegespräch. So soll es künftig Geld für eine bestimmte Studentenzahl geben. Wird die Vorgabe massiv überschritten, müssten die Hochschulen mit einem strengeren Numerus Clausus, Eignungsprüfungen oder Auswahlgesprächen reagieren.
Auch in Mittweida soll es bald Veränderungen geben. „Mit der Umstellung des Medienstudienangebots im Jahr 2013 muss auch das Zulassungsverfahren angepasst werden“, erklärt Hammer. Wie genau das aussehen soll, wisse er noch nicht. „Fest steht, dass wir daran festhalten, unsere Medienstudentinnen und -studenten nicht nur anhand der Abiturnoten auszuwählen.“
Text: Laura Huß, Bild: flickr.com, Fotograf: nick.jaussi, Bearbeitung: Florian Pfennig