Rennstall als Praxismodul

von | 7. April 2010

Seit diesem Sommersemester ist das Technikum Mittweida Motorsport (TMM) Teil des Modulplans. Das fakultätsübergreifendes Projekt der Hochschule bietet den Studierenden die Möglichkeit Erfahrungen in einem betriebsähnlichen Rahmen zu sammeln.

TMM wurde 2006 in der Fakultät Maschinenbau gegründet. Ziel des Projektes war es die angehenden Ingenieure des Technikums auch in der praktischen Übung zu fördern und zu unterstützen. Die Aufgabe der Studenten besteht darin innerhalb eines Jahres einen fahrfähigen Rennwagen zu bauen und mit diesem an dem internationalen Wettbewerb der „Formula Student“ teilzunehmen.

In den letzten vier Jahren wuchsen der Umfang des Projektes und auch die Beliebtheit bei den Studenten. Um dem strengen Reglement der „Formula Student“ gerecht zu werden, entstanden so auch immer mehr Positionen für Studenten anderer Fakultäten. Unter anderem Stellen in der Eventorganisation, Öffentlichkeits- und Pressearbeit, Layout und Gestaltung sowie der Betreuung namenhafter Partner und die Akquise neuer Sponsoren.

Medienpraxismodul auf technischer Grundlage

Seit dem Sommersemester 2010 können sich nun alle Medienstudenten der Hochschule Mittweida ganz offiziell in das „Medienpraxismodul Event: TMM“ einschreiben. Für den Modulverantwortlichen der Medienfakultät, Prof. Dr. phil. Ludwig Hilmer stellt sich TMM durch die vielen inhaltlichen Aspekte als eines der besten Projekte der Hochschule dar. „TMM ist sehr typisch als Projekt, da es den Anforderungen des Projektmanagements genau entspricht“, so Hilmer. Für die Einschreibung bei TMM bewerben sich die Studierenden und werden dann gemessen ihrer Kompetenzen und Interessen in die freien Stellen eingeteilt.

Anders als beim Medienforum, Bandcontest und Theater bietet das Medienpraxismodule Event bei TMM jedem Student die Möglichkeit über einen längeren Zeitraum mitzuarbeiten und sich auch in mehreren Positionen auszuprobieren, da dieses Projekt ohne Stopp verläuft. „Es ist uns sehr wichtig, dass wir allen ermöglichen die umfangreichen Bereiche des Teams und die vielseitigen Anforderungen kennen zu lernen“, erklärt Stefanie Berndt, stellvertretenden Marketingleiterin und Eventmanagerin von TMM. „Wir sind ein großes Team und legen viel Wert darauf, dass wir auch wirklich teamfähig arbeiten und nicht jeder nur seine Aufgaben teilnahmslos abarbeitet.“

TMM als studentischer Rennstall

Heute sind bei TMM Studenten der Fakultäten Maschinenbau und Immobilienmanagement, Informations- und Elektrotechnik, Wirtschaftswissenschaften und Medien vertreten. Sie arbeiten in unterschiedlichen Positionen und sind neben dem Autobau dafür verantwortlich, das Team öffentlich bekannt zu machen, Sponsoren zu finden und sich auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Dadurch bietet TMM besonders Medienstudenten umfangreiche Möglichkeiten, sich optimal in vielen betriebsähnlichen Bereichen auszuprobieren und so wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Das TMM-Team nimmt nun bereits zum dritten Mal an dem Konstruktionswettbewerb teil. Aktuell bauen die Mittweidaer Studenten an ihrem dritten Boliden der Mitte Juni fertig wird. Wie lange das Projekt als Medienpraxismodul für die Studierenden angeboten wird, hängt vom Erfolg des Rennwagens ab. „Ich hoffe, dass ich den Studierenden, noch lange die Möglichkeit geben kann, interdisziplinär an dem produktorientierten Projekt mitzuwirken“, erklärt Prof. Hilmer.

Die „Formula Student

Der internationale Wettbewerb der „Formula Student“ ist auch in der deutschen Wirtschaft sehr gerne gesehen. Durch das Ziel der innovativen Nachwuchsförderung, wächst die Beliebtheit des Projektes ständig. Nach einem strengen Reglement konstruieren, produzieren und montieren die Studenten in Eigenregie einen einsitzigen Rennwagen innerhalb eins Jahres. Mit diesem Rennwagen treten sie dann gegen andere studentische Teams an. Dabei geht es jedoch nicht nur um den Sieg auf der Strecke, denn das Team muss sich auch noch bei der Konstruktionsverteidigung, der Finanzplanung und einer „Businessplan“-Präsentation in Englisch beweisen. Alle diese Disziplinen werden von einer internationalen Jury aus der Wirtschaft bewertet.

<h3>Anna Kirchner</h3>

Anna Kirchner