Rezension: Erotik für die Frau

von | 21. Mai 2010

Playboy, FHM, Matador, Max – Erotikmagazine in der Zielgruppe "Männer" gab es schon einige auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt. Hubert Burda Media veröffentlicht nun mit "Alley Cat" ein Angebot für die schamlose Frau.

Das mit Spannung erwartete Magazin„Alley Cat“ ist seit dem 20. Mai auf dem Markt. Die 26-jährige Chefredakteurin Ina Küper zeigt in ihrer Zeitschrift, was Frauen zum Thema Erotik und Sex wissen müssen. Dabei spielt Sie kreativ mit den Rubrikennamen. Das „Vorspiel“ beinhaltet Neuigkeiten, die den Einstieg bieten sollen. „Im Schlafzimmer“ werden Sex und Erotik thematisiert. In unterschiedlicher Form werden hierbei auch intimere Themen behandelt. Küper hat mit ihrem Ziel, junge Frauen ab 18 anzusprechen, voll ins Schwarze getroffen. Mit „Alley Cat“ kommen die Frauen der Emanzipation für einen Copypreis von drei Euro einen Schritt näher.

Aufbau ähnelt Lifestyle-Magazin

Auf den ersten Eindruck wirkt die Zeitschrift nicht aufdringlich. Im Gegenteil: Das Cover ist ansprechend und stimmig für die Zielgruppe. Die grafische Umsetzung erinnert jedoch sehr an andere Lifestyle-Magazine. Die Farben der Liebe und Erotik, Rot- sowie Rosétöne, spielen neben Schwarz die Hauptrolle. Die Schrift wirkt ästhetisch und die Artikel sind passend zum Schriftbild aufgebaut. Die Leser können sehr gut zwischen den Anzeigen und redaktionellen Inhalten unterscheiden.

Sexreport

Neben der Einbindung von Werbung und kleineren Anzeigen findet die Frau auch zahlreiche längere Beiträge. In einem Sexreport über die Generation 3.0 wird nachvollziehbar dargestellt, dass sich das Sexverhalten von Frau und Mann in den letzten Jahren verändert hat. Interessant ist auch ein Test über das Couchsurfing, bei dem sich die Testerin im Internet eine Übernachtungsmöglichkeit sucht. Das bietet sich für offene Menschen an, die vor einem sexuellen Abenteuer nicht zurückschrecken. Frau findet in der Zeitschrift allerdings nur wenige erotische Bilder von Männern. Zeitlich zur anstehenden Weltmeisterschaft passend, sind dies ansprechende Bilder von oberkörperfreien Fußballern. Auch an die ökologisch bewusst denkenden Menschen wurde gedacht: in einem Bericht über schadstofffreie Sexspielzeuge.

Handfeste Erotikthemen

Junge Frauen können ohne sich zu schämen dieses Erotikmagazin kaufen. Es ist weder überzogen kontrovers noch pornografisch. Handfeste Erotikthemen werden ansprechend journalistisch umgesetzt und im Großen und Ganzen werden die Erwartungen der Frau erfüllt. Jedoch erinnert das Layout zu sehr an andere Lifestyle-Magazine, was den
Effekt der Einzigartigkeit auf dem Markt wieder herabsetzen könnte. Es bleibt abzuwarten, ob die Frauen ihre Schamgrenze überwinden und die Zeitschrift annehmen.

<h3>Madeleine Kretzschmar</h3>

Madeleine Kretzschmar