Die Wirtschaftsprüfung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) durch die Rechnungshöfe der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ergaben beherrschbare Defizite. Die Staatsbehörde kontrollierte vor allem das Gebäude- und Liegenschafts- management des MDR und zog anschließend trotz kleinerer Mängel ein positives Resümee. Der MDR bewertete das Ergebnis aufgrund der strengen Bewertungsmaßstäbe als zufriedenstellend: „Unter der Berücksichtigung, dass es bei der komplexen Materie eines Gebäude- und Liegenschaftsmanagements immer Möglichkeiten zur Optimierung geben wird, ist der MDR mit dem Ergebnis der Prüfung durch die Landesrechnungshöfe zufrieden“, fasst Holger Tanhäuser, Verwaltungsdirektor des MDR, auf der MDR-Website zusammen.
Starre Konzepte wenig sinnvoll
Optimierungsbedarf sehen die Landesrechnungshöfe vor allem in den Schnittstellen der Geschäftsfelder. Abhilfe solle die Erarbeitung eines standortübergreifenden Bewirtschaftungskonzeptes schaffen. Desweiteren sieht die Staatsbehörde Verbesserungsmöglichkeiten beim Verfahren zur Durchführung von Reparaturen und Instandhaltungen der Gebäudekomplexe. Seitens des kaufmännischen Gebäudemanagements müsse eine Überarbeitung des Controllings erfolgen. „Abschließend ist festzustellen, dass der MDR die Verbesserungsvorschläge der Landesrechnungshöfe ernst nimmt und sie – wo dies möglich ist – umsetzen wird“, sichert Tannhäuser zu. Erste Ansätze seien mit der anstaltsinternen Projektgruppe „Optimierung der Prozesse und Strukturen“ bereits zu erkennen. Ein starres Konzept sei aber aufgrund der Unterschiede der Standorte des MDR „wenig sinnvoll“, heißt es weiter.
Dass solche Prüfungen zwingend notwendig sind, zeigte erst die jüngere Vergangenheit des MDR. 2009 geriet die Dreiländeranstalt angesichts riskanter Finanzspekulationen, die den tolerierenden Anteil riskanter Geldgeschäfte weit übertrafen, in den Fokus von Kritikern. Der Vorwurf: fahrlässiger Umgang mit Gebührenmitteln und der angebliche Verlust von Geldern in Millionenhöhe. Der MDR bestritt die Beschuldigungen vehement und legitimierte das Vorgehen mit der Schaffung von Rücklagen künftiger Pensionszahlungen.