Zwischen Pannen, Spielen und Marktgeschrei gab es auch ein bisschen Musik – heute im letzten der drei 99drei Soundchecks im Herbert E. Graus-Studio. medienMITTWEIDA war für euch live dabei.
Testosteron pur. Dennoch drehte sich heute alles um „Röcke“: Zwar hatten die Männer heute Hosen an, aber mit Hard Rock, Rock ’n’ Roll und Alternative Rock war genug Rock für den ganzen Abend vorhanden. Die Stimmung war besser als gut, das Publikum motiviert und die Bands hatten auch Lust auf die Show.
Schon vor dem Fernsehstudio warteten alle gespannt auf den Einlass und mit etwas Verspätung ging es dann auch schnell zur Sache. Noch schneller war das Ende in Sicht, denn die Zeit verging wie im Flug. Zuerst mischten die Warm-Upperinnen Carolin Beier und Kerstin Schnarre das Publikum ordentlich auf. Mit einem gelernten „Ohhhh“ begleitete es dann auch die Bands durch den Abend.
8 Hosenträger und eine energiegeladene Frontfrau im Petticoat. 3 typische Rocker mit Hemden und Röhrenjeans. Und da bekanntlich alle guten Dinge drei sind, heizten dann auch noch 4 harte Jungs im Hardrock-Style das Studio ordentlich ein. Mit einer kleinen Technik-Panne hatten die Jungs von „My Best Antic“ zu kämpfen. Auch wenn der Sänger mit einem Rechts- statt Linkshänder-Bass spielen musste – somit die Saiten verkehrt herum waren – lief der Auftritt gut.
Bässe, Saxophon und Trompete ließen das Studio beben. Gejohle, Gesang und ausgelassene Stimmung gaben dem Studio eine Wohnzimmer-Atmosphäre.
Bente Pohlmann und Philip Knoche begleiteten die Künstler durch den Abend, spielten Tabu, Lieder- sowie Bilder-Erraten und tranken auch den ein oder anderen Schnaps zusammen. Die Künstler schienen sich wohl zu fühlen und es stand Liebe in der Luft:
„My Best Antic“ hat sich durch das Internet zusammengefunden – Es war Liebe auf den ersten Blick! Auch „Know No Bounds“ lieben es, Zeit miteinander zu verbringen. Die Hardrocker „Fred Boneskin“ hingegen sind stolz darauf, kein Liebeslied im Repertoire zu haben. Bei so viel Liebe regnete es zum krönenden Abschluss Konfettiglitzer aus Kanonen.
Doch auch wenn die Soundchecks damit ein schönes Ende gefunden haben – „Ohhhh“ – kein Grund zum Traurigsein: Denn am 9. und 10. Juni geht es weiter mit dem Campusfestival Mittweida. „Phaenotypen“ und „2ersitz“ stehen bereits fest. Welcher Newcomer des heutigen Abends neben LOT und Lance Butters auf der Bühne stehen wird, entscheidet ihr: Votet hier für euren Favoriten.
Für diese drei Bands könnt ihr abstimmen:
Know No Bounds
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medienMITTWEIDA: Warum heißt ihr, wie ihr heißt?
Lilly von Know No Bounds:
„Wir heißen ‚Know No Bounds‘, weil wir keine Grenzen kennen und die Grenzen auch nicht in der Musik gesetzt sind. Weil wir vieles ausprobieren, vieles experimentieren und bei uns keine Regeln da sind. Es gibt keine Regeln, wir probieren alles aus.“
medienMITTWEIDA: Was ist für euch Rock?
Lilly von Know No Bounds:
„Also für uns ist Rock nicht das, was man heute darunter versteht. Für uns ist Rock Rock ’n‘ Roll. So, wie man es von früher kennt.„
My Best Antic
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medienMITTWEIDA: Wie wisst ihr, wann ein Lied fertig ist?
My Best Antic:
„Das fällt uns ziemlich schwer, einen Song von fast fertig auf ganz fertig zu bringen. Meistens ist es beim Aufnehmen von dem Song, wenn die Schreibarbeit endet.“
medienMITTWEIDA: Stellt euch vor, ihr hättet eine Million rote Plüschnasen, was würdet ihr mit denen machen?
Roman von My Best Antic:
„Die großen Bands haben immer Konfetti auf ihren Konzerten. Wir hätten rote Clownsnasen.“
Fred Boneskin
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medienMITTWEIDA: Was ist euer Motto?
Robin von Fred Boneskin:
„‚Love it or leave it‘ – Entweder man macht es richtig oder gar nicht. Ganz einfach – wenn man es richtig machen will, muss man hinter der Sache stehen und das Ganze mit Herzen machen. Entweder man liebt es oder verlässt es.“
medienMITTWEIDA: Wenn ihr ein Superheld sein könntet, welche Superkraft hättet ihr?
Fred Boneskin:
„Menschen heilen und Whiskey pinkeln. Das ist eine super Kombination. Wir sind ja vier und würden zusammen überall hinfliegen und Leute heilen und Whiskey pinkeln.“
Hinter den Kulissen
Auch heute gibt es einen Einblick hinter die Bühne. Wir haben mit Antje Pohl, Set-Aufnahmeleiterin beim Soundcheck Rock, gesprochen:
Die Set-Aufnahmeleitung hat vor allem die „Dispo“ im Auge:
„Ich achte darauf, dass der Zeitplan der Sendung eingehalten wird und es zu keinen großen Verspätungen kommt. Ich arbeite direkt am Set, also stehe während der Sendung im TV-Studio und zeige den Künstlern und Moderatoren die Zeit an, die zur Verfügung steht.“
Das heißt also: Gibt es spontane Änderungen, muss Antje gefragt werden und sie entscheidet. Die Set-Aufnahmeleitung ist das Sprachrohr am Set.
„Im Studio war ich heute mehr oder weniger der Boss. Also ich mache zum Beispiel zusammen mit meiner Assistentin die Ansagen, wann was geprobt werden soll. Aber natürlich baue ich auch mit auf und räume am Schluss den Dreck wieder weg.“
Kurzum: Sie muss die Augen überall haben, den Überblick behalten und Ansagen machen – damit die gesamte Show zusammengehalten wird.
medienMITTWEIDA: Was macht dir denn besonders Spaß daran?
„Da ich den Job heute das erste Mal mache, kann ich das gerade noch nicht so genau sagen, aber ich denke, vor allem die Arbeit mit den Bands.“
Der Soundcheck endete fast pünktlich und somit gehen wir davon aus, dass keine Probleme aufkamen. Ob das Campusfestival 2015 genauso erfolgreich läuft? Wir dürfen gespannt sein.
Text: Laura Krämer. Audio: 99drei Radio Mittweida. Beitragsbild: © Campusfestival Mittweida. Fotos: Louisa Bandura, © Campusfestival Mittweida.