In den vergangenen Jahren wurde der Begriff „Burnout“ vor allem von den Medien geprägt und nicht selten als „neue Volkskrankheit“ bezeichnet. Im Interview spricht Psychotherapeutin Astrid von Friesen über den Modebegriff und stellt heraus, dass eher Mediensucht ein Problem von jungen Menschen ist.
Obwohl das Burnout-Syndrom nicht als Krankheit anerkannt ist, beschäftigten sich zahlreiche Krankenkassen und Psychologen mit der Problematik. Doch der Begriff wird nicht von allen so ernst genommen: „Ich denke das ist ein Modebegriff“, erklärt Psychotherapeutin Astrid von Friesen.
Auslöser für Stress: zu hoher Medienkonsum
Die Therapeutin ist außerdem Journalistin, Publizistin und Radiokommentatorin für das Deutschland-Radio Kultur sowie dem MDR Figaro. Seit 14 Jahren bietet sie auch Studenten in Freiberg und seit kurzem auch in Mittweida psychologische Betreuung an. Dabei stellt sie immer wieder fest, dass Akademiker eher von den Medien gestresst werden als von der Hochschule: „Die meisten können schlecht trennen zwischen Techniknutzung für das Studium und für die Freizeit.“
Dadurch würden die Studenten insbesondere das Internet pausenlos nutzen und es komme zu einer Dauerbelastung. Die Folgen sind Konzentrationsschwächen und Erschöpfungssymptome. „Die Studenten in einer solchen Situation müssen dann wieder lernen zu lernen“, weiß von Friesen.
Lieber Party statt Internet
Somit rät die Psychotherapeutin dringend davon ab, „Dauer-Online“ zu sein und lieber ab und zu feiern zu gehen. „So viel passiert tagsüber nicht, dass man pausenlos online sein müsste. Soziale Netzwerke sind immer nur ein Leben aus zweiter Hand“, mahnt sie.
Mehr zum Thema Burnout und Karriere gibt es ab Samstag, den 15. Dezember 2012, in der neuen Ausgabe von „Propeller TV“.
Text: Lisa Limbach. Video: Lisa Limbach, Lukas Fritzsch, Daniel Wölfel.