Nominiert: Spieleentwickler der Hochschule Mittweida

von | 22. April 2013

Die Forschungsgruppe „Gamecast“ der Hochschule Mittweida ist mit ihrem Online-Multiplayer-Spiel „Urban Legend“ für den Deutschen Computerspielpreis 2013 nominiert. Im Berliner „Kino International“ wird am 24. April 2013 der Deutsche Computerspielpreis 2013 verliehen. […]

Die Forschungsgruppe „Gamecast“ der Hochschule Mittweida ist mit ihrem Online-Multiplayer-Spiel „Urban Legend“ für den Deutschen Computerspielpreis 2013 nominiert.

Im Berliner „Kino International“ wird am 24. April 2013 der Deutsche Computerspielpreis 2013 verliehen. Insgesamt wurden 21 Spiele aus rund 130 Einreichungen in insgesamt 7 Kategorien nominiert. Darunter auch die interaktive 3D-Animationsserie „Urban Legend“ der Hochschule Mittweida. In der Kategorie „Bestes Nachwuchs-Konzept“ muss sich das Game nun gegen die Konkurrenz „Ground Play” der HAW Hamburg und “Mercury Shift“ der Mediadesign Hochschule München beweisen, um den mit 35.000 Euro dotierten Preis zu gewinnen.

Mit wenigen Leuten zum Erfolg

Für Projektleiter Tobias Tauscher ist die Nominierung, als einziger ostdeutscher Vertreter neben Berlin, an sich schon eine große Ehre: „Wir als Studenten der Hochschule Mittweida entstammen nicht der klassischen Computerspielbranche mit entsprechenden Ressourcen oder ‚Know-How‘. Das Spiel wurde mit vergleichsweise sehr wenigen Leuten in der Freizeit entwickelt. Die Nominierung ist für uns persönlich eine große Bestätigung und ein kleiner Lohn für all unsere Mühen, die die Entwicklung von ‚Urban Legend‘ mit sich brachten.“

Eine einzigartige interaktive Spielerfahrung

„Urban Legend“ besticht vor allem durch die gelungene Verbindung von Game und Filmproduktion: Die Handlung im Spiel wird zunächst aufgezeichnet und danach filmisch bearbeitet, sodass richtige Filmszenen entstehen. So werden aus tatsächlich gespielten Szenen kleine Animationsfilme. Zusätzlich verfügt das Spiel über eine Webcam-basierte Mimikerkennung. Damit können die Gefühle des Spielers direkt integriert und auf den Avatar übertragen werden. So passt sich das Spiel seinen Nutzern entsprechend dem Alter und Geschlecht an. Sogar einzelne Spielelemente können durch Lächeln oder das Schließen der Augen gesteuert werden.

Vom Forschungsprojekt zur Spielfreude für den User

Rund 50 Studenten aus den Fakultäten Medien, Mathematik-Naturwissenschaften-Informatik, sowie Elektro- und Informationstechnik arbeiten seit 2011 an der stetigen Entwicklung des Spiels. Und diese ist noch längst nicht abgeschlossen, weiß Projektbetreuer Tobias Tauscher: „‚Urban Legend‘ soll zukünftig für jeden privaten Anwender auf seinem eigenen PC und darüber hinaus auch online spielbar sein. Es gibt darüber hinaus aber auch weitere Projekte, die wir zur Zeit versuchen zu realisieren. Unter anderem sind hier diverse Gaming-Apps oder die Entwicklung eines eigenen Animationsfilms mit Hilfe von uns entwickelten Systemen zu nennen.“

Fuß fassen in der Spiele-Branche

Der Deutsche Computerspielpreis wird seit 2009 verliehen und soll die Entwicklung qualitativ hochwertiger, innovativer sowie kulturell und pädagogisch wertvoller Computer- und Videospiele „Made in Germany“ fördern. In der 14-köpfigen Jury sitzen neben Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, zahlreiche Game-Experten aus den Bereichen Medienforschung, Journalismus, Spielentwicklung und Politik.

Neben der Verleihung selbst ist es für das Gamecast-Team daher umso wichtiger, an diesem Abend einen weiteren Einblick in die Branche zu erhalten und entsprechende Kontakte zu knüpfen. „Wir hoffen natürlich auch eine gewisse mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, um ‚Urban Legend‘ entsprechend weiter entwickeln und veröffentlichen zu können. Für Mittweida und insbesondere für die Hochschule, so hoffe ich, ist es ein gelungener Startschuss auch in diesem hart umkämpften Bereich der Computerspielindustrie Fuß zu fassen“, sagt Tauscher. Zur Verleihung selbst werden Gamecast-Gründer und „Urban Legend“-Initiator Thomas Schmieder, sowie Teamleiter Tobias Tauscher  anwesend sein. Dort werden sie das gesamte Gamecast-Team, sowie die Hochschule Mittweida würdig vertreten.

Weitere spannende Artikel zum Forschungsprojekt „Gamecast“:

Text: Manuela Strauch. Bild: Gamecast, Tobias Tauscher. Bearbeitung: Hanna Frantz.

<h3>Manuela Strauch</h3>

Manuela Strauch