SPUTNIK auf neuen Pfaden

von | 20. Juli 2010

MDR-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter rief seine Mitarbeiter dazu auf, neue Programmvorschläge einzureichen. Eine Idee, die es geschafft hat, ist BuntFunk. Im Interview erklärt Moderatorin und Miterfinderin Andrea Alic die sonntägliche Sendung.

Was ist BuntFunk und wie unterscheidet es sich von anderen Radioprogrammen?

Der SPUTNIK BuntFunk ist eine interaktive Radiosendung, die traditionelle UKW-Verbreitung mit Internet, Videostream und Community verbindet – in Echtzeit. Gesendet wird aus einem Videostudio, in das die Hörer eingeladen oder zum Beispiel per Skype zugeschaltet werden. Die Gäste geben mit ihren Anliegen und Suchanfragen die Themen vor, alle Hörer können die Sendung mitgestalten – per Telefon, Mail, Instant Messenger oder im Chat der BuntFunk-Box, die eigens für die Sendung von SPUTNIK entwickelt wurde. Der BuntFunk ist interaktives Radio zum Sehen und Video zum Hören. Damit beschreiten wir für den Hörfunk völlig neue Wege. Und wir sind der festen Überzeugung gerade den Beweis anzutreten: Radio kann mehr!

Wie ist die Akzeptanz der Hörer?

Sehr hoch. Die Hörer finden es ungemein spannend, hinter die Kulissen des Radiomachens, im wahrsten Sinne des Wortes, zu blicken. Und das auch noch live während einer Sendung, in der sie mit Votings und dem Chat Einfluss auf das Geschehen nehmen können.

Wie hoch ist die Beteiligung an den Votings und Live-Chats?

Die Beteiligung ist sehr gut und wir können stetig Zuwächse verzeichnen. Unsere BuntFunk-Box bietet die Möglichkeit der Teilnahme im Chat und an den Votings zum einen als registrierter User mit einem Profil auf www.mysputnik.de, zum anderen als Zuschauer ohne persönlichen Usernamen, aber mit der Möglichkeit der interaktiven Nutzung der Tools in vollem Umfang. Wir können beobachten, dass sich immer mehr registrierte User an der Sendung beteiligen.

Es gibt im klassischen Sinn kein Konzept. Die Hörer gestalten die Themen der Sendung selbst. Wie bereitet der Moderator sich auf die Sendung vor? 

Für den SPUTNIK BuntFunk ist eine intensive Sendungsvorbereitung für mich als Moderatorin nötig. Die Show lebt natürlich von den Gästen im Studio und der Spontaneität die durch das interaktive Eingreifen der Community entsteht. Nichtsdestotrotz bzw. genau aus diesem Grund muss ich mich intensiv auf die Gäste und ihre Suchaufträge vorbereiten. Zudem bin ich am Entstehungsprozess der Sendung und ihrer Inhalte beteiligt, entscheide mit dem Team zusammen, welche Gäste und Themen in die Sendung kommen. So entstehen dann ungewöhnliche Dinge, wie zum Beispiel vergangene Woche, als eine Band eine erste Reihe für ihr Konzert suchte und wir sie nicht einfach im Studio haben spielen lassen, sondern auf dem Dach unserer Hörfunkzentrale. Das will aber natürlich alles ausgedacht, geplant und letztlich auch technisch umgesetzt sein. Bis dahin, dass ich testen muss, wie lange ich auf das Dach von meiner Küche aus brauche, um dementsprechend meine Sendung zu planen.

Was können wir in Zukunft von BuntFunk erwarten?

Der Sommer ist da, die Community geht raus – und wir kommen mit. Ab der kommenden Woche wird der SPUTNIK BuntFunk per Videolifestream auch auf dem iPhone zu empfangen sein. In den kommenden Wochen folgt dann die Möglichkeit, die Sendung auf den gängigen Smartphones zu hören und von unterwegs mit uns über die BuntFunk-Box zu chatten. Und die Träume und die Möglichkeiten des Teams und der Community sind unendlich. So wünscht sich die Community seit der ersten Minute, frei wählbare Kameras. Oder auch die Entscheidungsmöglichkeit, während eines Musiktitels die Gespräche im Studio zu verfolgen. Wir vom Team würden zum Beispiel gerne bald mal die Küche einpacken und an einem anderen Ort der SPUTNIK-Zone aufbauen. Es wird noch viel passieren.

<h3>Linda-Katharina Weiß</h3>

Linda-Katharina Weiß