Die Medienstudentin Stefanie Walter verbrachte ihre Semesterferien in Kasachstan. In Almaty erarbeitete sie für die Deutsch-Kasachische Universität ein Social-Media-Konzept.
Die Mittweidaer Medienstudentin Stefanie Walter, die schon die Weltrekordlesung „Karl May – gefangene Visionen“ organisiert hat, hatte Anfang 2012 ein ganz besonderes Vorhaben: Sie war für ein Praktikum in Kasachstan. Die Gründe für dieses außergewöhnliche Ziel waren vielseitig. „Ich wollte nicht nur meine Russischkenntnisse aufbessern, ich wollte etwas außergewöhnliches wagen“, erinnert sich die 22-jährige zurück. Die vielen neuen Impressionen haben sie beeindruckt. Zwar war ihr zum Beispiel die geografische Lage klar, auch dass die Menschen kasachisch und russisch sprechen werden. Dass das Land mit seinen 2.725.000 Quadratkilometern jedoch siebeneinhalb-fach so groß ist wie Deutschland, hat sie bei ersten Recherchen dann doch überrascht. „Kasachstan ist schließlich ein Land, über das in Deutschland eher weniger berichtet wird“, weiß sie. Und so, sagt sie, sei die Reisevorbereitung ohne das Auslandsamt der Hochschule Mittweida auch schwer vorstellbar gewesen.
Mit deutschen Standards nicht zu vergleichen
Der Alltag in Kasachstan stellte die Mittweidaerin dann vor einige hygienische Herausforderungen: So wurde das Wasser-Abkochen zum Ritual; wie in Deutschland einfach aus dem Wasserhahn zu trinken ist in der kasachischen Großstadt unvorstellbar. Auch die Badewanne der Gastfamilie war anfangs ein Problem. Obwohl Stefanie das Bad mehrmals mit Chlor zu desinfizieren versuchte – die Rückstände in der Wanne ließen sich damit nicht entfernen. „Doch all das wird durch die Mentalität der Menschen, das köstliche Essen und den leckeren Tee wieder wettgemacht“, erinnert sich Stefanie Walter.
Während ihres Praktikums an der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty erarbeitete sie einen Leitfaden für den Einsatz unterschiedlicher Social-Media-Kanäle. Dazu etablierte die angehende Medienmanagerin neue Strategien und Ideen für das Hochschulmarketing. Auch im Deutsch-Unterricht war sie dabei. Dabei zeigten die kasachischen Hochschüler durchaus Interesse fürs Detail, berichtet Stefanie: „Nach einem Vortrag wurde ich zum Beispiel von den Schülern gefragt, ob die Benzinpreise in Deutschland wirklich so hoch sind.“
Mit positiven Erinnerungen zurück in Mittweida
Inzwischen setzt Stefanie Walter ihr Medienmanagement-Studium in Mittweida fort. Parallel dazu absolviert sie erste Masterkurse. Aus der zweimonatigen Praktikumszeit nimmt sie viele positive Eindrücke mit. Vor allem der familiäre Zusammenhalt hat sie – gerade wegen der harten Lebensumstände – beeindruckt. In Zukunft möchte sie wieder ins nichteuropäische Ausland. „Es war genau die richtige Entscheidung, diesen Schritt zu wagen und eben nicht in ein bekanntes Land zu gehen“, sagt sie.
Text: Christoph Handmann. Fotos: Stefanie Walter.