In dem seit einem Jahr bestehenden Studiengang „Medieninformatik und Interaktives Entertainment“ wird Medien- und Gamedesign mit Programmierkenntnissen kombiniert. Die Absolventen sollen sowohl den grafischen Teil, als auch den Informatik-Part eines Projekts realisieren. Dass der Bedarf für Fachleute im Bereich Softwareentwicklung, 3D-Animation oder Gamedesign schon lange besteht, haben Hochschulprojekte wie „Gamecast“ bereits gezeigt.
Keinen „alten Hut“ studieren
Für Thomas Schmieder, Fachberater des Studienganges, ist das neue Angebot sogar deutlich zukunftsorientierter als die bisherigen Studiengänge im Bereich Informatik. „Die meisten Medien sind heutzutage digital, so zum Beispiel Videos oder Musik. Allerdings verkörpern diese die Digitalisierung eines alten Huts. Wir vermitteln dagegen die Fähigkeiten interaktiver Emotionen, zum Beispiel für Apps oder Webgames“, erzählt Schmieder.
In der dreijährigen Hochschulausbildung durchlaufen die Studenten alle Phasen der Projektrealisierung. „Die Studenten sollen aber nicht lernen, wie sie ein Spiel, das es ähnlich schon auf dem Markt gibt, nachbauen. Denn dann haben sie unter Umständen das Problem, dass bei der Fertigstellung die Technik schon veraltet ist“, führt Schmieder aus.
Studenten begeistert von den Möglichkeiten
Anne Hamann, Medieninformatik-Studentin im zweiten Semster, zeigt sich nach dem ersten Jahr zufrieden mit der Wahl ihres Studienganges. „Ich hatte zuvor BWL in Zittau studiert und wollte weg von der Betriebswirtschaft. Mich hat besonders die Kombination aus Medien und Informatik gereizt.“ Ihre Kommilitonen geben ein ähnlich positives Feedback.
Nach ihrem Bachelor-Studium möchte Anne im Bereich Animationsfilm arbeiten. „Besonders interessant ist für mich das Fach Creative Content Design“, sagt sie. Im dieser Lehrveranstaltung schreiben die Studierenden Drehbücher und Storylines.
Hohe Erwartungen an den zweiten Jahrgang
Derzeit sind 64 Studenten in dem von der Hochschule Mittweida neu geschaffenen Studiengang eingeschrieben. Die Planungen für das kommende Jahr laufen bereits. „Der Studiengang soll keine Massenware werden. Die Qualität der Professoren und die technische Ausstattung stehen im Vordergrund“, erklärt Fachberater Schmieder.
„Der erste Jahrgang zeigt sich sehr ambitioniert und hat Lust, etwas Eigenes zu schaffen und eigene Ideen zu verwirklichen. Das wünsche ich mir auch für zukünftige Studenten. Vorerfahrungen sind hierbei praktisch, allerdings nicht zwingend notwendig“, sagt der Fachberater. Neben Thomas Schmieder und Dekan Professor Dr.-Ing. Wilfried Schubert wird „Medieninformatik und Interaktives Entertainment“ vor allem von der Studienbeauftragten der Fakultät Medien, Dipl.-Ing. Sieglinde Klimant, betreut.
Thomas Schmieder erklärt, wie es zukünftig weitergehen soll: „Die Vernetzung mit der Industrie soll weiter ausgebaut werden und es sollen zukunftsträchtige Techniken erforscht werden.“ Für Bewerber ist auch die Internetseite des Studiengangs eine aussagekräftige Anlaufstelle.