Die erste Zusage für das neue Deutschlandstipendium bekam der Spitzensportler Martin Herberg, der an der Hochschule Mittweida Immobilienmanagement studiert. Insgesamt gingen in Mittweida 70 Bewerbungen für die Förderung ein. „Im ersten Vergabeverfahren werden insgesamt 26 Bewerber ausgewählt. Für kommende Semester erwarten wir, dass die Zahl der Zuschläge noch steigen wird“, sagt Dr. Ursula Zenker, die das Programm und dessen Umsetzung betreut.
Die Bundesregierung will mit dem Deutschlandstipendium erstmals selbst begabten Studierenden finanziell helfen. Das Gesetz sieht eine monatliche Förderung in Höhe von 300 Euro über ein Jahr vor, wobei jeweils die Hälfte vom Staat und die andere von Sponsoren bezahlt werden. Die privaten Mittelgeber werden von der jeweiligen Hochschule akquiriert. Die geförderten Studenten sollen durch eine besondere fachliche Leistung auffallen und ein soziales, wissenschaftliches, gesellschaftliches oder sportliches Engagement zeigen.
Acht Prozent der Mittweidaer Studenten sollen gefördert werden
„Mit dem Deutschlandstipendium möchten wir den Studenten der Hochschule Mittweida einen neuen Weg der Unterstützung aufzeigen“, sagt Ursula Zenker. „Gleichzeitig wollen wir so das regionale Netzwerk mit Unternehmen festigen und weiterentwickeln.“ Die finanzielle Unterstützung ähnelt dem US-amerikanischem System. Dabei werden die Studierenden unabhängig vom elterlichen Einkommen oder politischen Abhängigkeiten gefördert. „Es ist damit ein weiterer wichtiger Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland“, erklärte die Bundesbildungsministerin Annette Schavan in einem Grußwort.
Ideeller Aspekt zählt für Unternehmen
Mittelfristig sollen acht Prozent aller Studierenden in Mittweida mit dem Deutschlandstipendium unterstützt werden. „Natürlich ist es nicht leicht, viele Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen“, sagt Ursula Zenker. Dennoch hat die Hochschule Mittweida bisher 53 Unternehmen gefunden, die in die Zukunft der Studierenden investieren wollen.
Dr. Ursula Zenker verweist vor allem auf einen ideellen Wert bei der Unterstützung Studierender. „Bei diesem Projekt geht es nicht unbedingt um eine Win-Win-Situation zwischen Studenten und Unternehmen. Vielmehr findet ein ideeller Aspekt Berücksichtigung jemanden zu fördern.“ So erhält der Studierende auch mehr Freiräume innerhalb des Studiums, da er keinen Nebenjob ausüben muss.