Laut „Duden“ ist eine Parodie eine „komisch-satirische Nachahmung oder Umbildung eines [berühmten, bekannten] meist künstlerischen, oft literarischen Werkes oder des Stils eines [berühmten] Künstlers“. Ist eine Parodie somit eine Bestätigung für den Bekanntheitsgrad eines Projektes? Das Team von „TopfKoch“ hat selbstständig eine Kochshow auf die Beine gestellt − „Gochdobb“ liefert die Parodie. Eine Gegenüberstellung.
Hinter der Idee zu „TopfKoch“ stehen Melanie Fankhänel, Sara Bieder und Maximilian Embert. Diese entstand − wie nicht anders zu erwarten − beim Kochen. Melanies Leidenschaft für gutes und gesundes Essen und „das natürliche Bedürfnis eines jeden Medienstudenten, etwas Eigenes zu produzieren“, wie Anne Koths, Produktionsassistentin, verlauten lässt, hat letztendlich zur Verwirklichung des Projektes beigetragen. Bevor es überhaupt richtig losgehen konnte, wurde eine Kalkulation aufgestellt, die den ungefähren Kostenrahmen des Projektes beschrieb. Durch eine anschließende, erfolgreiche Sponsorensuche konnten genug Mittel akquiriert werden, um insgesamt zwölf Folgen „TopfKoch“ zur Veröffentlichung auf „YouTube“ zu produzieren. Da dies alles neben dem Studium geschah, ist es umso beeindruckender:
http://youtu.be/3RWBgtYQ2n0
Learning by Cooking
Für Melanie Fankhänel, Moderatorin, sollte man bei einer guten Kochshow etwas lernen, „sei es über gesunde Ernährung, Zubereitungsweisen oder einzelne Lebensmittel.“ Auch Sara meint, dass die Rezepte „schnell und einfach“ sein müssen, da es keinen Sinn macht Gerichte „mit teuren Feinkost-Zutaten zuzubereiten“. Dafür steht auch das Format „TopfKoch“. „Das ist nicht unbedingt einzigartig, aber für unsere Zielgruppe wichtig. Einfach zu kochende Gerichte, die schnell zubereitet und gesund sind“, wie Anne das Ziel der Kochsendung formuliert.
Melanie Fankhänel und Sara Bieder sind nicht nur bei „TopfKoch“ zu sehen, sondern auch am 18. März um 15:05 bei „Topfgeldjäger“ im ZDF. Also einschalten und Daumen drücken!
Vom Original zur Parodie
Wenn wir über „TopfKoch“ und Kochshows sprechen, dürfen wir natürlich nicht die Parodie „Gochdobb“ außer Acht lassen: Produziert von den beiden Medienstudenten Franz Jänich und Nathalie Gersch. Bisher gibt es insgesamt zwei Folgen, bei denen sich Frank Langer und Markus Kretzschmar sich als Moderatoren inklusive Lippenstift und Perücke zur Verfügung stellten. Auch hier stand natürlich zuallererst die Idee im Fokus: „Ich fand das Original hatte genügend Potenzial einmal veralbert zu werden. Bisher werden alle anderen Werke von Studierenden der Hochschule Mittweida sehr ernst genommen. Warum also nicht kleine Patzer völlig überdreht darstellen und einen humorvollen Beitrag produzieren, fernab von den bekannten ‚Mediennacht‘-Spots“, meint Nathalie.
Die Parodie als Bestätigung des Erfolgs?
Für Producerin Anne Koths von „TopfKoch“ bleibt ein komischer Beigeschmack: „Definitiv verhilft die Parodie auch dem Original zu mehr Aufmerksamkeit. Am besten sollte man die Parodie mit einer großen Portion Humor nehmen, solange sie nicht rassistisch ist oder die Arbeit des Originals durch den Dreck zieht.“ Bei der Herstellung von „TopfKoch“ spielten auch Sponsoreninteressen eine Rolle, weswegen die beiden Teams eine Öffentlichkeitssperre auf „YouTube“ aushandelten. So sollte vermieden werden, dass Sponsoren auf die Parodie aufmerksam werden.Wer also nach den Videos sucht, wird Schwierigkeiten haben, diese zu finden. Da „diese Sperre aber nicht auf Facebook gilt“, wie Franz verlauten lässt, haben sie einfach dort eine „Fanseite“ eingerichtet.
Franz, der mit seinem Team an den Gags feilt, glaubt nicht, dass eine Parodie den Ruf einer TV-Sendung schaden kann: „Damit steigt doch die Aufmerksamkeit für das Original – siehe ‚Switch‘ oder jegliche ‚Scary Movie‘-Teile. Wen das Format interessiert und bisher nichts davon gehört hat, der wird auch einen Blick auf das Original werfen. Gleichzeitig sind Parodien doch ein Zeichen für den hohen Bekanntheitsgrad einer Sendung. So können sich die Macher des Originals doch auf die Schulter klopfen und sagen ‘Es ist angekommen!‘“.
Hinter den Kulissen
Während bei der Parodie von „Gochdobb“ zum Filmen Smartphones verwendet wurden und auch nicht davor zurückgeschreckt wurde, diese mit „Gaffa-Tape“ an die Wand zu kleben, liegt der Produktionsaufwand bei „TopfKoch“ auf einem wesentlich höheren Level. Die Technik wurde direkt vor Ort gemietet. Zwei „Kino Flos“, ein „Dedolight“-Koffer und diverse 650-Watt Lampen sorgten für das richtige Licht. Zwei „Sony PMW-EX1“ und eine „GoPro Hero 2“ lieferten die Bilder, der Ton wurde mit insgesamt vier Mikrofonen direkt vor Ort gemischt. Die aufwendige Produktion und lange Arbeit an dem Projekt hat sich ausgezahlt: Melanie Fankhänel und Sara Bieder sind nicht nur bei „TopfKoch“ zu sehen, sondern auch am 18. März 2014 bei der ZDF-Sendung „Topfgeldjäger“. Ob Markus und Frank das schaffen würden, steht wohl in den Sternen.
Das Kochen auch Spaß machen kann, ist − wenn man den Klischees folgt − der männlichen Bevölkerung eher unbekannt. Laut „deals.com“ gaben 40 Prozent der teilnehmenden Männer an, weniger als ein Mal die Woche zu kochen. Also Männer: Ran an die Töpfe! Einen Toast Hawai bekommt wohl jeder hin.
Text und Grafik: Alexander Meyer.