Trendsetter Social Network

von | 31. März 2010

Die erst sechs Jahre alte Website "Facebook" verzeichnet deutschlandweit immer größere Nutzerzahlen. Aktuelle Umfragen bestätigen den Trend und weisen dazu noch auf die Gefahr der Internetplattform hin.

„Jeder zweite Jugendliche nutzt Facebook“, tönte es während der vergangenen Tage von vielen Online-Diensten, welche die aktuelle Trendstudie „Timescout“ zitierten. Laut dieser sind lediglich 16 Prozent der jungen Nutzer im Alter von 16 bis 24 bei keinem sozialen Netzwerk registriert. Diejenigen, die eine virtuelle Identität haben, nutzen anscheinend bevorzugt Facebook. Was diese Community besser macht, als das ebenfalls aus den USA stammende Netzwerk MySpace oder die deutsche VZ-Gemeinschaft ist nicht direkt erkennbar.

Vergleich mit anderen Networks

Auf den ersten Blick wirken die genannten sozialen Treffpunkte in Struktur und Aufbau gleich. Alle bieten die Erstellung eines eigenen Profils an, eine Pinnwand für öffentliche Nachrichten, einen internen Nachrichtendienst und Chat sowie die Freigabe der Profile für einen bestimmten Nutzerkreis. Seit einiger Zeit bieten diese Communities auch eine Vielzahl von zusätzlichen Anwendungen an. Der Unterschied liegt lediglich in den unterschiedlichen Betitelungen genannter Serviceattribute.

Differenzierungen bestehen zum einen in trivialen Layout-Einstellungen, zum anderen aber in Datenschutzbestimmungen. Wie die Stiftung Warentest erst kürzlich bekannt gab, weisen die amerikanischen Netzwerke erhebliche Mängel bezüglich des Datenschutzes auf, während die VZ-Gemeinde vergleichsweise gute Noten erhielt. So akzeptiert der Nutzer bei der Facebook-Erstanmeldung unter anderem auch folgenden Absatz aus den Datenschutzbestimmungen: „Wir geben deine Informationen an Dritte weiter, wenn wir der Auffassung sind, dass du uns die Weitergabe gestattet hast, damit wir unsere Dienste im Bedarfsfall anbieten können oder wenn wir aus rechtlichen Gründen dazu gezwungen sind.“

Mittweidaer Studenten sind VZ-Nutzer

Auch wenn die Timescout-Studie eine rege Zunahme der Nutzerzahlen von Facebook feststellte, kann diese auf dem Campus der Hochschule Mittweida nicht festgestellt werden. Zu global, zu ungreifbar lautet das Fazit durch die Studenten. Verblüffend festzustellen ist, dass der Großteil derjenigen, die das amerikanische Netzwerk nicht nutzen, auf das schon oft als „Kopie“ bezeichnete studiVZ zurückgreift.

Entscheidend ist nun, ob und vor allem wie die Nutzergemeinde auf die gravierenden Datenschutzmängel bei Facebook reagiert. Spätestens die nächste Timescout-Studie wird darüber Auskunft geben. Im Test von medienMITTWEIDA stimmte die Mehrheit der Befragten darin überein, dass sie die Netzwerke hauptsächlich nutzen, um mit Freunden zu kommunizieren und in Kontakt zu bleiben. Wer dabei um den Schutz der privaten Daten fürchtet, kann es dem Großteil der Umfrageteilnehmer gleich tun und zu den deutschen VZ-Netzwerken wechseln. Ähnlichkeiten zu den globalen Communities gibt es bekanntermaßen genug.

<h3>Bianca Schmidl</h3>

Bianca Schmidl