TV-Tipp

von | 12. März 2010

Jede Woche stellt medien-mittweida.de herausragende und markante Werke aus Film und Fernsehen vor. Welche Produktionen in den nächsten Tagen ausgestrahlt werden, können Sie im Folgenden lesen.

Sonntag, 14. März: Sweeney Todd

Für den März hat ProSieben Johnny Depp zum Zugpferd seiner „Megablockbuster“ gemacht. Die Musical-Verfilmung „Sweeney Todd“ ist bereits die sechste Zusammenarbeit von Depp und Regie-Exzentriker Tim Burton. Nebenbei ist der düstere Thriller Depps bester Film der Reihe.

London im 19. Jahrhundert: Benjamin Barker pflegt ein harmonisches Familienleben und verdient sein Geld als Barbier. Aus diesem wird er herausgerissen, als er unschuldig zu 15 Jahren Zwangsarbeit am Ende der Welt verurteilt wird. Dahinter steckt der äußerst bösartige Richter Turpin, der ein Auge auf Barkers Frau geworfen hat. Unter neuem Name taucht Barker 15 Jahre später wieder in London auf und ist schockiert: Seine Frau wurde von Turpin misshandelt und vergiftet, seine Tochter von ihm adoptiert und gefangen gehalten. Sweeney Todd schwört Rache und mit Hilfe der zierlichen Bäckerin Mrs. Lovett gibt es in London bald Fleischpasteten mit ganz besonderer Füllung.

„Sweeney Todd“ ist eine untypische Musical-Verfilmung. Wo sonst Probleme und Sorgen in charmanten Gesangs- und pompösen Tanzeinlagen vermittelt werden, wird hier Verzweiflung und Gebrochenheit in einem farblosen Londoner Loch schnörkellos besungen. Johnny Depp verkörpert den Antiheld (mal wieder) großartig. Gegenspieler Alan Rickman steht ihm gegenüber in nichts nach. Tim Burtons Meisterwerk blieb an den Kinokassen blass, begeistert jedoch mit seiner unglaublich kontrastreichen und dennoch ausgefeilten Komposition schlicht in allen Belangen. 23.45 Uhr, ProSieben, Musical-Thriller USA ’07, Johnny Depp, Alan Rickman, Helena Bonham Carter; Regie: Tim Burton

Montag, 15. März: Die Grenze

Was wäre, wenn Deutschland nach 1949 erneut geteilt werden würde? Dieser Frage geht Sat.1 in seinem fiktiven Event-Zweiteiler „Die Grenze“ nach. Die größte Wirtschaftskrise aller Zeiten hat die Finanzmärkte der Welt fest im Griff. Als Terroristen überall erfolgreich Anschläge auf Ölraffinerien verüben, bricht in Deutschland das Chaos aus. Benzin und Nahrungsmittel werden knapp, die Arbeitslosenzahlen schnellen in die Höhe und radikale Parteien nutzen die Umstände für den aktuellen Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem die rechtsextreme Partei DNS mit Spitzenkandidat Maximilian Schell gewinnt an Zuspruch. Die Regierung sieht die Gefahr, dass Schell bei einem Wahlerfolg Mecklenburg-Vorpommern zu einem autoritären Staat macht und wagt einen radikalen Kurs: Durch die Unterstützung des linken Spitzenkandidaten Franz Geri soll ein Wahlsieg Schells verhindert werden und das kleinere Übel die Macht übernehmen. Währenddessen plant der Verfassungsschutz eine Unterwanderung beider Parteien.

Wie in jedem fiktiven Event-Film der Privaten, darf auch hier eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Glücklicherweise bekommt diese nur einen kleinen Rahmen. Eine politische „Was wäre, wenn?“-Situation und die hochrangige Besetzung versprechen packende Unterhaltung. Fernab von effekthascherischen Vulkanausbrüchen in der Eifel, Tornados in Berlin oder Tsunamis an der Nordsee, die einem sonst als „Event-Movie“ geboten werden. Montag und Dienstag um 20.15 Uhr, Sat.1, Polit-Thriller D ’10, Thomas Kretschmann, Benno Führmann, Anja Kling; Regie: Roland Suso Richter

Dienstag, 16. März: Keine Zukunft ohne Wasser

Die weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven reichen verschiedenen Prognosen nach noch etwa 30 bis 60 Jahre. Inwiefern diese Vorhersagen tatsächlich eintreten, ist mittlerweile kaum noch relevant. Wasser hat als Rohstoff den Energieträgern den Rang abgelaufen, denn die permanent anwachsende Weltbevölkerung benötigt das „blaue Gold“ zum Leben. Arte widmet dem hochaktuellen Thema „Keine Zukunft ohne Wasser“ einen Abend und zeigt die Dokumentarfilme „Gegen den Strom“ und „Singapur: Jeder Tropfen zählt“. Fazit: Interessante und sachlich aufgearbeitete Einblicke, die zum Nachdenken anregen.

Über eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Barcelona hingegen gibt es Befürchtungen in trockenen Sommern den 120-Liter pro Kopf-Verbrauch nicht decken zu können. Wasserknappheit ist also eine Sache des Standpunktes. An verschiedenen Beispielen zeigt die deutsch-französische Co-Produktion, welchen Wert Wasser in der Gesellschaft heutzutage hat und welche wirtschaftlichen Aspekte bei der Verteilung eine Rolle spielen.

Im zweiten Film wird der südostasiatische Stadtstaat Singapur thematisiert. Das Land verfügt über keine eigenen Trinkwasserreserven und musste lange Zeit Wasser aus Nachbarländern importieren. Seit geraumer Zeit wird versucht die Regierung von Wasser-Importen unabhängig zu werden und setzt vermehrt auf Meerwasser-Entsalzungsanlagen und Nutzwasser-Aufbereitung. Auf der einen Seite steht ein sichtbarer Erfolg, auf der anderen Seite werden Zweifel an den Methoden zur Durchsetzung der Ziele deutlich. 20.15 Uhr, Arte, Dokumentationen F/D ’09

<h3>Florian Tillack</h3>

Florian Tillack