TV-Tipp

von | 6. November 2009

Jede Woche stellt medien-mittweida.de herausragende und markante Werke aus Film und Fernsehen vor. Welche Produktionen in den nächsten Tagen ausgestrahlt werden, können Sie im Folgenden lesen.

Sonntag, 8. November: Citizen Kane

Orson Welles‘ Gesellschaftsdrama von 1941 ist nach Meinung vieler Filmemacher der beste Film aller Zeiten. Neben einer für damalige Verhältnisse komplett neuen Erzählweise, welche diverse Ort-und Zeitsprünge umfasst, sind es vor allem die Kameraeinstellungen, die den Film zu einem Meilenstein machen. Weitwinkelobjektive verzerren die Perspektive, extreme Unter- und Aufsichten porträtieren Status und Gefühlslage der Darsteller und erinnern zum Teil an das klassische Theater.

Inhalt: Charles Foster Kane, Zeitungsmogul und einer der einflussreichsten Männer auf Erden, stirbt. Auf dem Sterbebett flüstert er das Wort „Rosebud“ und der Reporter Thomsen wird beauftragt, nach der Bedeutung dieses Wortes zu suchen. So begibt er sich auf Spurensuche in der Vergangenheit und bekommt nach und nach ein widersprüchliches Bild von Kane gezeichnet. Die einen liebten ihn und seine Ideale, während andere in ihm einen machtbesessenen Egomanen sahen. Die Bedeutung des Wortes „Rosebud“ bleibt Thomsen (im Gegensatz zum Zuschauer) jedoch verborgen, so dass er seine Suche letztendlich aufgibt.

Kaum ein Film wurde bezüglich seiner Interpretation im Laufe der Jahre so oft und so verschieden diskutiert. Ein Meisterwerk und Must-See für Cineasten. 23.45 Uhr, BR, Gesellschaftsdrama USA ’41, Orson Welles, Agnes Moorehead, Dorothy Comingore, Joseph Cotten; Regie: Orson Welles

Montag, 9. November: Das Leben der Anderen

Ostberlin in den 80er-Jahren: Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler wird auf den erfolgreichen Autor Georg Dreyman und dessen Lebensgefährtin Christa-Maria Sieland angesetzt. Oberleutnant Grubitz möchte so herausfinden, ob Dreyman gegenüber dem Staat wirklich so loyal ist, wie erimmer vorgibt.. Seine Wohnung wird verwanzt und auf dem Dachboden des Hauses richtet sich Wiesler seine Einsatzzentrale ein und überwacht und protokolliert von da an alles, was in der Wohnung des Paares geschieht. Die Tätigkeit des Spitzels verändert zunehmend Wieslers Persönlichkeit und er entdeckt, dass hinter seinem Auftrag ganz andere Interessen stecken.

Florian Henckel von Donnersmarck gelang mit seinem Regie-Debüt gleich ein großer Wurf. Sein Film zeichnet ein beklemmendes Bild des DDR-Überwachungsstaates und verzichtet dabei, im Gegensatz zu Filmen wie „Sonnenallee“ oder „Good Bye Lenin“, auf jegliche Nostalgie-Gefühle. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers Ulrich Mühe (verstarb bereits 2007 an einer Krebserkrankung). Seine Präsens ist beeindruckend und ihm gelingt es wunderbar den Wandel seines Charakters vom eiskalten Stasi-Mitarbeiter, hin zur mitfühlenden und hinterfragenden Überwachungs-Marionette, darzustellen. Das Drama gewann neben diversen deutschen Filmpreisen 2007 auch den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“. 20.15 Uhr, MDR, Drama D ’05, Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Martina Gedeck, Ulrich Tukur; Regie: Florian Henckel von Donnersmarck

Dienstag, 10. November: Die Sternstunden der Deutschen

In der fünfteiligen Dokumentar-Reihe präsentieren Steffen Seibert und Dunja Hayali die 20 Favoriten auf den Titel „Sternstunde der Deutschen“. Das ZDF lies Menschen in einer Umfrage unter 100 Vorschlägen, ihre persönliche Sternstunde wählen. Die Vorschläge reichten vom Erlassen des bayrischen Reinheitsgebotes für Bier bis hin zum Weltmeistertitel für die deutschen Fußball-Frauen.

In den ersten vier Folgen beleuchtet das Moderatoren-Team jeweils fünf Sternstunden von historischen Orten aus und das Publikum wird gebeten seinen Tagessieger zu bestimmen. In der letzten Folge treten alle Tagessieger gegeneinander an und die Zuschauer vor dem Fernseher entscheiden, welche letztendlich Die Sternstunde der Deutschen war. Eine etwas andere Ranking-Show, die neben einem historischen Rückblick auf wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte auch versucht herauszufinden, mit welchen Ereignissen sich die Deutschen als Volk am ehesten identifizieren. 20.15, ZDF, Dokumentations-Reihe D ’09, fünf Folgen jeweils Dienstag

<h3>Florian Tillack</h3>

Florian Tillack