TV-Tipp

von | 13. November 2009

Jede Woche stellt medien-mittweida.de herausragende und markante Werke aus Film und Fernsehen vor. Welche Produktionen in den nächsten Tagen ausgestrahlt werden, können Sie im Folgenden lesen.

Sonntag, 15. November: Vergiss mein nicht

Joel (Jim Carrey) und Clementine (Kate Winslet) sind seit über zwei Jahren ein Paar. Ihre Beziehung funktioniert nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Eines Tages nach einem Streit trennt sich Clementine plötzlich von Joel. Als dieser sie um eine zweite Chance bittet, reagiert seine große Liebe befremdlich. Sie scheint ihn vergessen oder gar nie gekannt zu haben. Über Umwege erfährt Joel, dass Clementine kürzlich in Behandlung bei einem ominösen Arzt war. Dessen Spezialität ist es die Erinnerungen an bestimmte Menschen aus den Gedächtnissen seiner Patienten zu löschen. Daraufhin ist Joel fest entschlossen seine Erinnerungen an Clementine ebenfalls löschen zu lassen, wenn es schon keine Chance gibt, sie zurückzugewinnen.

Der Titel lässt eine klischeehafte Romantik-Komödie vermuten. „Vergiss mein nicht“ ist jedoch viel mehr. Das oscarprämierte Drehbuch aus der Feder von Charlie Kaufman („Being John Malkovich“) ist so liebenswert skurril, die Geschichte so wahnsinnig romantisch und traurig. Jim Carrey, vornehmlich bekannt für schräge Grimassen und seichte Comedy, beweist erneut, welch begnadeter Schauspieler er ist und harmoniert wunderbar mit Hauptdarstellerkollegin Kate Winslet. Ein starbesetztes Filmjuwel als Free-TV-Premiere. 20.15 Uhr, Arte, Tragikomödie USA ’04, Jim Carrey, Kate Winslet, Kirsten Dunst, Elijah Wood; Regie: Michel Gondry

Dienstag, 17. November: Mogadischu

Die BRD im Jahr 1977: Palästinensische Terroristen entführen die Lufthansa-Maschine „Landshut“, um die sich in Haft befindenden RAF-Mitglieder Baader, Ensslin und Raspe freizupressen. Bundeskanzler Helmut Schmidt ist nicht bereit den Forderungen der Terroristen nachzukommen und berät sich mit Hans-Jürgen Wischnewski über das weitere Vorgehen. Indes erleben die Passagiere an Bord eine Odyssee, die sie von Rom, über Bahrain, Dubai und den Jemen bis nach Mogadischu bringt. Schmidt erteilt den Auftrag, das Flugzeug dort durch die Spezialeinheit GSG 9 stürmen und die Geiseln so befreien zu lassen.

Erste fiktionale Aufarbeitung der spektakulären Geiselbefreiungsaktion von 1977 – ein spannend inszeniertes und zu jedem Zeitpunkt authentisches Drama, ausgezeichnet unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis 2009. 22.25 Uhr, 3sat, Drama D ’08, Thomas Kretschmann, Nadja Uhl, Saïd Taghmaoui, Herbert Knaup; Regie: Roland Suso Richter

Donnerstag, 19. November: Donnie Darko

Oktober 1988: Donnie Darko lebt zusammen mit seiner Familie in einer amerikanischen Kleinstadt. Der Teenager passt nicht so recht ins Klischeebild des Vororts: Er schlafwandelt und hat seltsame Erscheinungen in der Nacht, die er ohne Erfolg mit Medikamenten bekämpft. Als er eines Nachts auf dem städtischen Golfplatz einem merkwürdig anmutenden Riesenhasen begegnet, der ihm den Untergang der Welt prophezeit, ahnt Donnie nicht, dass diese Begegnung ihm das Leben rettete.

Donnie Darko ist ein Kultfilm. Nachdem das Science-Fiction-Mystery-Drama in den amerikanischen Kinos floppte, avancierte die DVD zu einem Bestseller. Die Geschichte des Films ist äußerst komplex, viele parallel verlaufende Handlungsstränge fügen sich erst nach und nach zu einem großen Ganzen. Wichtigste Komponente in der Deutung des Filmes ist die Thematik der Zeitreise. Donnie ist auserwählt worden, die Welt zu retten, bemerkt dies jedoch erst mit der Zeit. Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal verkörpert den verwirrten Jugendlichenexzellent und überzeugt in seiner Rolle. Ebenfalls erwähnenswert ist die musikalische Untermalung diverser Szenen, die zum einen 80er-Flair aufkommen lässt und sich zum anderen am Inhalt des Films orientiert.

Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber bei genügend Offenheit für die komplexe, zum Teil verstörende Geschichte zu Recht Kult. 21.00 Uhr, Arte, Mystery-Drama USA ’01, Jake Gyllenhaal, James Duval, Maggie Gyllenhaal; Regie: Richard Kelly

<h3>Florian Tillack</h3>

Florian Tillack