Über Folkpop zum Stadionrock

von | 17. Juni 2015

Alle guten Dinge sind drei – oder etwa nicht? Mumford & Sons bringen nun ihre dritte Platte raus. Wenn der Erfolg am Größten ist, sollte man die Stilrichtung ändern. Das dachte […]

Alle guten Dinge sind drei – oder etwa nicht? Mumford & Sons bringen nun ihre dritte Platte raus. Wenn der Erfolg am Größten ist, sollte man die Stilrichtung ändern. Das dachte sich die Band und zeigt auf der neuen Platte „Wilder Mind“ eine komplett neue Seite.

Mumford&Sons

 

Mumford & Sons

Herkunft: London

Mitglieder: Marcus Mumford, Ben Lovett, „Country“ Winston Marshall, Ted Dwane

Genre: Folk Pop mit Tendenz zu Rock

Gegründet: 2007

Aktuelles Album: „Wilder Mind“

Mumford & Sons gibt es noch nicht lange, trotzdem eroberten sie die Welt mit Folkpop mit viel Rockenergie. Ausverkaufte Konzerte und tobendes Publikum bestätigen ihren Erfolg. Fraglich ist nur, wie lange der noch anhält: Mit der neuen Platte „Wilder Mind“ macht die Band nämlich eine 180-Grad-Wende.

Alles was den Folk und Mumford & Sons ausmacht, geht auf dem neuen Album verloren. Die Akustikgitarre wird durch eine E-Gitarre ersetzt, der Kontrabass fehlt und ein Schlagzeug verdrängt die Bass Drum. Statt Zauber der Melodie hört man nun absolute Beliebigkeit ersetzt. Gelegentlich blitzt zwischen den Zeilen immer wieder ein kleiner Funke Mumford & Sons durch, doch zu berechnet wirkt der Klang.

Mild oder Wild

Abwechslung darf der Hörer auf der Platte somit nicht erwarten: Die ersten Takte des Songs „Tompkins Square Park“ geben die Richtung für „Wilder Mind“ vor. In den ersten zwei Minuten halten die Instrumente den Hörer hin, bis das Lied den Anschein macht, loszulegen. Doch der Lobgesang löst sich innerhalb Sekunden auch wieder in Luft aus. Schlagzeug und E-Gitarre spielen nichts anderes als Mainstream- Pop: aufgebaut auf austauschbare Schlagzeug-Rythmen und sanfte Synthesizer.

Aber wie der Name der Platte „Wilder Mind“ sagt: Es soll ja auch nur wilder sein und nicht wild.

Um Missverständnisse auszuschließen: Marcus Mumfords Stimme kann alles. Ob rockig, folkig oder wild – der Klang seiner Stimme fesselt und lädt sogar zum Träumen ein. Doch so schön Träume sein können: Achtung Einschlafgefahr! Texte über die funktionierende und nicht-funktionierende Liebe lassen „Wilder Mind“ leider auch nicht wilder sondern milder erscheinen.

Das Album ist eine Kollektion aus vertrauter, massentauglicher Radiorocksongs. Mumford & Sons sind im absoluten Mainstream gelandet. Fazit: sicherlich alltagstauglich.

99drei Radio Mittweida hat „Wilder Mind“ ebenfalls getestet:

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Text: Laura Krämer, Audio: 99drei Radio Mittweida, Beitragsbild:Ⓒ  Pupkin unter CC BY-NC-ND-2.0. Bearbeitung: Christine Wolf.Foto im Text: Ⓒ Utrbani ca unter CC BY-ND-2.0. Bearbeitung: Christine Wolf.

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