Untreue Partner im Internet überführen

von | 24. Juni 2011

24.06.11 08:00 Uhr | Mit ihrem Onlineportal möchte eine Leipziger Unternehmerin untreuen Männern auf die Schliche kommen. Das Angebot richtet sich an Frauen, die unsicher sind, ob ihr Partner wirklich treu ist. medienMITTWEIDA hat sich mit Linda-Tabea Vehlen über die Idee und das Konzept von "www.wen-datet-er-noch.de" unterhalten.

Eine kuriose Idee ist es schon. Nach einer Vorbereitungszeit von fast zwei Jahren wurde das erste Onlineportalzur Überführung untreuer Männer fertiggestellt. „Ich habe ganz viele eigene Erfahrungen gemacht mit unehrlichen und untreuen Männern“, erklärt Linda-Tabea Vehlen. Als ihre Freundinnen, vor allem im Internet, ähnliche Erfahrungen machten, kam ihr die Idee für ihre Website.

Auf der sehr einfach gestalteten Seite kann eine Frau den Klarnamen oder Nicknamen und das Alter ihres Mannes angeben, der dann in der internen Datenbank gespeichert ist. Andere Frauen können über eine Suchfunktion prüfen, ob ihr Partner eine weitere Liaison hat oder bei einem anderen Netzwerk zur Partnersuche angemeldet ist. Billig ist das Angebot unterdessen nicht. Jeder Eintrag beziehungsweise zu überwachender Name kostet im Monat 14,90 Euro, die Anmeldung selbst ist kostenfrei. Ein angemessener Preis, sagen die Verantwortlichen, schließlich seien Frauen, die voll im Berufsleben stehen und bereits einen ernsthaften Verdacht haben, die Zielgruppe.

Marktlücke mit Potential

„Mit diesem Service wird Frauen ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, was es in dieser Form noch nicht gab“, sagt Linda-Tabea Vehlen. Seit dem Start der Seite gibt es etwa einhundert Anmeldungen pro Tag, wie sie stolz berichtet. „Frauen haben schnell ein Gespür, wenn etwas in ihrer Beziehung nicht stimmt.“ Vergleichbare Möglichkeiten waren bisher Agenturen, die andere Frauen als Lockvogel auf Männer ansetzen oder eine Privatdetektei.

Die beim Fremdgehen erwischten Männer dürften sich unterdessen nicht über das Onlineangebot freuen. Datenschutzaspekte beunruhigen die Leipzigerin aber nicht. „Während der zweijährigen Vorbereitungszeit haben wir uns auch mit Rechtsfragen auseinandergesetzt und uns auch ausreichend abgesichert“, sagt sie. Die Männer werden nicht darüber informiert, ob und von wem sie gesucht werden. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind Suchanfragen deshalb nur gestattet, „wenn aktuell eine Beziehung besteht oder sich eine solche zwischen der Nutzerin und der fraglichen Person virtuell/real intensiv anbahnt.“ Mit dieser Regelung soll Missbrauch vorgebeugt werden. Wenn der Service entgegen dieser Regelung genutzt wird, soll der Gesuchte über den Eintrag in der Datenbank informiert.

Basis für Erweiterung

Der Erfolg des Konzepts spiegelt sich bisher noch wenig auf der Seite selbst wieder, sie wirkt eher laienhaft. Linda-Tabea Vehlen: „Wir haben zunächst auf ein einfaches Layout Wert gelegt um die Sachlichkeit zu unterstreichen, es gibt aber Pläne für kleine Umgestaltungen.“ Auch über eine Partnerseite wie „wen-dated-sie-noch“ wird nachgedacht. „Wir erhalten auch viele Anfragen von homosexuellen Männern und denken darüber nach, das Angebot für diese Zielgruppe zu erweitern.“

<h3>Julius Guzy</h3>

Julius Guzy