Vera verspricht „klaren journalistischen Ansatz”

von | 25. Juni 2012

Ab heute ist Vera Int-Veen auf „RTL” wieder „Mietprellern auf der Spur”. Die kritisierten Produktionsabläufe seien überarbeitet, verfälschende Schnittfehler künftig ausgeschlossen.

Heute Abend geht die umstrittene „RTL“-Doku „Mietprellern auf der Spur” in eine neue Runde. Moderatorin Vera Int-Veen zeigt darin wieder Vermieter, die als Opfer von Mietnomaden vor dem finanziellen Ruin stehen. „Jeder Fall ist anders und es überrascht mich immer wieder, welche Geschichten dahinter stecken”, erklärt Int-Veen medienMITTWEIDA. „Auch in dieser Staffel bin ich auf die unterschiedlichsten Geschichten gestoßen, habe Mietpreller aufgespürt und versucht eine vernünftige Lösung herbei zu führen.“

Nach Kritik: „journalistischer Ansatz” und Anonymisierung

Dabei stand die Reality-Doku im Juni letzten Jahres heftig in der Kritik: „Bild” veröffentlichte Rohmaterial, das die vermeintlich miesen Tricks der Macher ans Tageslicht bringen sollte. Dialogaufnahmen mit einem geistig Behinderten seien verfälschend zusammen geschnitten worden, so der Vorwurf – gegen den Willen des Protagonisten sei in der Wohnung gedreht worden. Auch die niedersächsische Landesmedienanstalt ermittelte daraufhin gegen „RTL“ und Produktionsfirma „Imago TV“, es seien journalistische Grundsätze verletzt worden. „Es gab in einer Folge einen Schnittfehler, der absolut nicht in Ordnung und auch völlig unnötig war“, sagt Vera heute zu medienMITTWEIDA. „Das tut mir und allen Beteiligten sehr leid und so etwas wird definitiv nicht wieder vorkommen.”

Neben personellen Konsequenzen seien alle Produktionsabläufe überprüft worden. Das Personal sei erneut auf solche problematischen Situationen sensibilisiert worden, sodass weitere Fehler ausgeschlossen seien. „Die neuen Folgen haben einen klaren journalistischen Ansatz und die Mietpreller wurden zu ihrem Schutz in den neuen Folgen anonymisiert”, so Int-Veen über die resultierenden Neuerungen.

„Wenn mir jemand Vorwürfe macht, äußere ich mich gerne dazu, um die Sachlage zu klären. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, stehe ich auch dazu”, erklärt die beliebte „RTL“-Moderatorin. Sie befürworte grundsätzlich jede Kontrollinstanz.

Aber wo liegen die eigenen moralischen Grenzen, an welchem Punkt würde sie als Moderatorin eine Produktion abbrechen? „Das kann ich jetzt nicht ins Blaue hinein beantworten… Wenn mir etwas nicht passt, sage ich es. Ich habe mit allen Produktionsfirmen ein sehr vertrauensvolles und offenes Verhältnis“, entgegnet sie.

Helfer mit viel Einsatz

Vera zeigt ihr soziales Engagement offen: In der Realität setzt sie sich für kranke Menschen und hilfsbedürftige Tiere ein und unterstützt das Projekt „BESCHÜTZERinstinkte” von Kollegin Sonja Zietlow. Die „Helferin mit Herz“ ist ganz angetan von dem Verein: „Dieses Zusammenspiel und der Einsatz für Menschen und Tier finde ich toll. Sonja Zietlow hat eine wunderbare Organisation geschaffen, die ich gerne unterstütze.”

Int-Veen wurde durch ihre Talkshow „Vera am Mittag” im deutschen Fernsehraum bekannt. Es folgten Formate wie  „Das große Abnehmen“ auf „RTL”, „Helfer mit Herz“ und „Schwiegertochter gesucht”. Bei „Mietprellern auf der Spur“ muss sich „RTL“ heute Abend trotz der Beanstandungen im letzten Jahr über mangelndes Zuschauerinteresse wohl kaum Sorgen machen. In der ersten Staffel erreichte die Sendung eine Quote von bis zu 15,8 Prozent, in der Zielgruppe der 14 bis 49-Jährigen erzielte sie sogar bis zu 20,6 Prozent.

<h3>Julia Schwalbe</h3>

Julia Schwalbe