Die Filmwirtschaft wird zur Subventionsbranche. Für Schauspieler ist die Lage schon heute dramatisch. Doch ist das Geld der Filmförderer nicht eine Gefahr für die Kreativität?
Ohne finanzielle Unterstützung durch Filmförderung könnte die deutsche Filmindustrie in ihrer jetzigen Form nicht existieren. Jährlich werden mehr als 200 Millionen Euro an Zuschüssen verteilt, Tendenz steigend. Die Gelder fließen nicht nur in die Drehbuchentwicklung und Produktion, sondern auch in Filmschulen und Kinoerhalt.
Kunst oder Kommerz?
„Anträge, Anträge, Anträge – damit kann man eine ganze Abteilung beschäftigen“, so erklärt Regisseur und Produzent Berengar Pfahl mittlerweile die Filmwirtschaft. Die finanzielle Förderung eines Films ist nämlich von vielen Faktoren abhängig. Zu jedem überzeugenden Drehbuch gehört auch der richtige Cast – ohne große Namen sinkt die Förderwahrscheinlichkeit. Lässt Bürokratie also die Kreativität auf der Strecke bleiben?
Junge Talente
Trotzdem: Filmförderung ist ein entscheidender Faktor zum Erhalt der deutschen Filmszene. Das hilft natürlich auch dem Schauspiel-Nachwuchs.
Renommierte Hochschulen können für junge Talente zum Sprungbrett werden. Doch zwischen staatlichen und privaten Schulen gibt es große Unterschiede. „Private Schauspielschulen spielen mit diesen Träumen und Sehnsüchten der jungen Menschen – dementsprechend habe ich manchmal den Eindruck, dass es mehr um Geldmacherei geht“, so Agentin Sandra Lampugnani.
Weiterklicken: Ausführliche Interviews mit Voß und Lampugnani
Im Interview spricht Schauspieler Frank Voß über die Schattenseiten seiner Branche – und wie sich der Konkurrenzdruck erhöht, denn vom Schauspielern zu leben wird immer schwieriger. Die Agentin Sandra Lampugnani erzählt über sinkende Gagen und den zusehends „verwässernden“ Markt. Außerdem beleuchtet medienMITTWEIDA in einer Stimmensammlung die Risiken einer Filmproduktion – am aktuellen Beispiel des Kinofilms „Die Männer der Emden“.
Text und Regie: Isabel Günther. Redaktion: Pascal Schröder, André Schreier. Moderation: Anni Flack. Kamera und Visuelle Effekte: Maximilian Taszarek. Ton: Gerit Weidel. Grafik: Peter Schilling, Nicole Schaum