Personal, Technik, Drehgenehmigungen, Übernachtungen für das Team – Filme zu produzieren ist teuer. Junge Nachwuchs-Filmemacher stehen dabei oft vor finanziellen Schwierigkeiten. medienMITTWEIDA hat sich zwei Möglichkeiten der Filmförderung einmal genauer angesehen und verrät, worauf es bei Bewerbungen dafür ankommt.
Im Interview berichten Dana Messerschmidt, Referentin der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) und Michael Bloech, Medienpädagoge am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, welche Möglichkeiten der Förderung es für Nachwuchs-Filmschaffende gibt. Außerdem verrät Robert Grahl, Referent der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, worauf es bei den Bewerbungen für eine entsprechende Förderung ankommt.
Förderung in Bayern
„In eigener Regie“ ist der passende Name eines Förderprojekts das 1990 von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und dem JFF – Institut für Medienpädagogik ins Leben gerufen wurde. Dort erhalten Jugendmediengruppen aus Bayern die Möglichkeit einer breitgefächerter Förderung aus fachlicher, finanzieller sowie pädagogischer Unterstützung für die gesamte Dauer der Projekte. Bei einer Abschlussveranstaltung präsentieren die jungen Filmemacher ihre entstandenen Werke und erhalten anschließend ein professionelles Feedback durch Produzenten, Redakteure vom Fernsehen, Drehbuchautoren und Filmemacher. Michael Bloech erklärt, dass jungen Filmemachern so die Chance gegeben wird, sich weiter zu entwickeln und ein zukünftiges Projekt noch gezielter und effektiver angehen und umsetzen zu können.
Nachwuchstag für junge Talente
Eine interessante Möglichkeit, um Partner und Förderer für sein Filmprojekt zu gewinnen, bietet die Mitteldeutsche Medienförderung beim jährlich stattfindenden MDM Nachwuchstag KONTAKT. Im Zentrum der Veranstaltung steht ein Pitch, bei dem Nachwuchs-Filmemacher aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Medienexperten ihre Projekte präsentieren. „Zusammengefasst ist der Nachwuchstag für junge Talente eine gute Gelegenheit, um ihre Projekte potentiellen Mitstreitern vorzustellen und Unterstützer zu finden. Außerdem ist es möglich, ein Pitchtraining zu durchlaufen, Infos von Experten zu bekommen und mit ihnen in Kontakt zu treten sowie Preise für die beste Präsentation zu gewinnen“, so Dana Messerschmidt, Referentin der Mitteldeutschen Medienförderung.
Jeder Dritte erhält eine Zusage
Auch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen unterstützt den eigenen künstlerischen Nachwuchs. Hier werden Projektförderungen oder Arbeitsstipendien in Höhe von 1.100 Euro für die Dauer von drei bis sechs Monaten vergeben. Die Antragsteller sollten sich selbst fragen, in welcher Phase der dramaturgischen Entwicklung sich ihr Projekt befindet und einen Antrag auf Stoffentwicklung oder Filmproduktion einreichen. Dieser sollte dann mit geeigneten Dokumenten wie Exposé, Treatment, Drehbuch, Storyboard und visuellen Entwürfen belegt werden. Wünschenswert sind ausführliche Informationen zur Vita, Filmografie und ausgewählte Arbeitsproben. „In etwa jeder dritte Bewerber, der sich für ein Arbeitsstipendium oder eine Projektförderung bewirbt, erhält eine Zusage“, so Robert Grahl.
Text: Lisa-Maria Schulze.