In der Diskussionsrunde „Vom Computer ins Wohnzimmer – Fernsehen abseits der Sender“ kommen die Referenten zu einem klaren Ergebnis: Ein Trend hin zum Video on Demand zeichnet sich deutlich ab. In den nächsten Jahren wird sich eine Parallelnutzung von linearem Fernsehen und dem „Abrufvideo“ etablieren.
Reine Gewohnheitssache: Um das Programm für einen gemütlichen Fernsehabend auszuwählen, schlagen die meisten Zuschauer erst einmal die Fernsehzeitung auf. Doch dieses jahrzehntelange Fernsehverhalten scheint nun ins Wanken zu kommen, denn mittlerweile lassen sich die Angebote via Kabel und Satellit durch zahlreiche Zusatzangebote ergänzen und somit verbessern. Ob „HbbTV“, „Apple TV“, „google.TV“ – Video on Demand ändert die Zuschauergewohnheiten.
Nutzerverhalten wird sich deutlich verändern
In der Diskussionsrunde „Vom Computer ins Wohnzimmer – Fernsehen abseits der Sender“ beschreibt Christoph Krachten, Geschäftsführer der „Mediakraft GmbH“, das Phänomen des Fernsehens auf Abruf: „Man hat im Internet die Möglichkeit spezifische Zielgruppen anzusprechen.“ Den neuesten Blockbuster oder die Lieblings-Serien zu jeder beliebigen Zeit sehen zu können ist damit kein Problem mehr. Die Anbieter können die Inhalte direkt an den Endkonsumenten liefern.
Doch wird das Fernsehen künftig hauptsächlich im Internet abseits der Sender stattfinden? Bertram Gugel, Gründer von „gugelproductions“, ist sich sicher, dass das Nutzerverhalten sich in Zukunft deutlich verändern wird: „Ich glaube, dass sich die Nutzer immer mehr ihr eigenes Programm zusammenstellen wollen.“ In diesem Punkt sind sich alle Diskussionsteilnehmer einig: Ein Trend hin zum Video on Demand ist nicht abzustreiten.
Auf eine intelligente Verknüpfung kommt es an
Allerdings werde es weiterhin bei einer Gruppe von Menschen bleiben, die auch noch über einen längeren Zeitraum lineares Fernsehen konsumiert“, merkt Dietmar Schickel, Chief operating Officer der „Tele Columbus GmbH“, an. „Es entwickelt sich also eher eine Parallelnutzung von linearem Fernsehen und Video on Demand und das mindestens in einem Zeitraum von zehn Jahren.“ Bertram Gugel jedoch glaubt an eine baldige Verschiebung des Fernsehens ins Internet, die jetzt schon zu erkennen sei. Auch Klaus Merkel, Fachreferent im Institut für Rundfunktechnik sieht die Zukunft der heutigen Fernsehsender im Internet. Seiner Meinung nach komme es darauf an von Seiten der Sender „neue Möglichkeiten intelligent mit älteren zu verknüpfen.“
Text: Elisabeth Stiehler. Bild: Medienforum, Bearbeitung: Medienforum.