Vom E-Mail-Anhang zur Kunstform

von | 11. November 2011

Beim "Viral Video Award" werden am 18. November 2011 die besten Viralvideos in drei verschiedenen Kategorien verliehen. Dabei stehen inhaltlich anspruchsvolle Filme im Mittelpunkt.

Kurze Videos wurden früher als E-Mail-Anhang versendet, daraus entwickelten sich die heutigen Viralvideos, die tausendfach auf Videoportalen zu sehen sind. Bei einem viralen Video liegt der Schwerpunkt darauf, dass diese durch die Internetnutzer weiterverbreitet werden. „Vor vier Jahren war eine Blütezeit der viralen Videos. Sie waren ein gesellschaftliches Thema, denn sie waren noch weitgehend neu“, erklärt Matthias Groll von „Interfilm Berlin“, dem Hauptveranstalter der Preisverleihung. „Das funktionierte auf Anhieb sehr gut. Im ersten Jahr gab es eine Preissumme von nur 500 Euro, dennoch machten 500 Bewerber mit. Seitdem hat sich der ‚Viral Video Award‘ bestens etabliert.“ Eine Besonderheit dabei ist, dass die Filme ausschließlich online eingereicht werden, also nicht wie bei anderen Wettbewerben üblich als DVD.

Drei Kategorien für alle Ansprüche

Die Viralvideos werden in drei Kategorien prämiert, die jeweils mit 1.000 Euro Preisgeld dotiert sind. Zum einen der Jury-Award, der hauptsächlich vom persönlichen Geschmack der Juryteilnehmer abhängt. „Bei einem Abendessen entscheidet die Juryrunde in bisweilen intensiven Diskussionen. Klickraten sind dabei nicht ausschlaggebend, das künstlerische dagegen sehr.“ Des weiteren gibt es einen Preis der Heinrich-Böll-Stiftung für das beste politische Viralvideo, das sich mit Themen wie Klimawandel, Gerechtigkeit und Demokratie auseinandersetzt. Als dritte Kategorie wird der Publikumspreis verliehen, der online ermittelt wird. Das Voting dafür läuft noch bis zum 17. November 2011. Mit 14,5 von 15 möglichen Punkten ist eine Deutsche Werbung für einen Energydrink auf Apfelsaftbasis einer der Favoriten.

Um überhaupt nominiert zu werden, mussten die Videos gewisse Voraussetzungen erfüllen. Hierbei stand vor allem im Vordergrund, dass die Videos eine Botschaft vermitteln. Da fliegende Katzen diese Eigenschaft nicht haben, sind solche Videos auch nicht im Wettbewerbsfeld vertreten. Etabliert haben sich virale Videos auch als Werbeform, deswegen ist das Teilnehmerfeld sehr gemischt – vom lustigen Werbeclip bis hin zur Aufklärung zu Themen wie Überfischung oder aktuellen politischen Ereignissen. Des weiteren sollen die Clips nur über das Internet verbreitet werden und auch primär dafür ausgelegt sein, durch die Nutzer selbst verbreitet zu werden.

And the winner is…

Die Preisvergabe selbst wird in Berlin, im Rahmen des Internationalen Kurzfilmwettbewerbs, am 18. November 2011 stattfinden. Leider wird diese nicht ins Internet übertragen. Wer sich die Vergabe ansehen will, muss nach Berlin in den „Roten Salon“ kommen. Karten lassen sich online vorbestellen oder an der Abendkasse für fünf Euro erwerben.

<h3>Julius Guzy</h3>

Julius Guzy