Vortrieb made in Mittweida

von | 11. Juni 2010

Mittweida Vor der beeindruckenden Kulisse des Wasserkraftwerkes Mittweida wurde der neue Rennwagen des Technikum Mittweida Motorsport vor geladenen Gästen präsentiert. Studenten verschiedener Fakultäten sorgten für einen spannenden und abwechslungsreichen Abend.

Gespannt warteten die Gäste des „Roll-out“ auf die Enthüllung des neuen Rennwagens des Technikum Mittweida Motorsport (TMM). Das Team, das ein Jahr lang an dem neuen Boliden gearbeitet hatte, bot ein insgesamt stimmiges Programm. In Anwesenheit des Bürgermeisters von Mittweida, Matthias Damm (CDU), eröffnete der Moderator Markus Bender das Bühnenprogramm. „TMM – Vortrieb made in Mittweida“ – so der Slogan der jungen Ingeneure – ließe sich nirgendwo besser präsentieren, als im Wasserkraftwerk, wo riesige Turbinen für Energie sorgen. Neben technischen Daten und Videos von der Fertigung des Wagens und einem Resümee über die vergangene Saison wies Teamleiter Stefan Lischke, Mechatronikstudent im 8. Semester, auf die gute Zusammenarbeit mit anderen Teams hin. „Das besondere bei der Formula Student ist der Zusammenhalt der Teams“, so Lischke.

Die Formula Student wurde in den 80er Jahren in den USA ins Leben gerufen. Im Jahr 2006 stiegen Studenten der Hochschule Mittweida in das Projekt ein. Ziel der Ausschreibung ist nicht nur, Rennen zu gewinnen. Eine internationale Jury von Wirtschaftsvertretern kürt das Projekt, welches das beste Gesamtpaket aus kaufmännischer Organisation, Kostenplanung und Konstruktion bildet. Vom 15. bis zum 18. Juni werden die Rennfahrer ihr Können in Silverstone (Großbritannien) bei ihrem ersten Rennen im Ausland unter Beweis stellen können. „Wir erhoffen uns für die Saison und unser Rennen in Silverstone eine gute Platzierung im vorderen Mittelfeld. Das wäre für uns ein wirklich großer Erfolg“, so Anna Kirchner, Kaufmännische Leiterin des Projektes.

Neue Farbe, neue Technik

Als der Vorhang endlich fiel und das in Nebel gehüllte Auto preisgab, waren die meisten Zuschauer überrascht: Der Flitzer ist dieses Jahr leuchtend orange. „Die vorherigen Autos waren beide schwarz, das ist mal was ganz neues“, so Kirchner. Das Team hat technische Defizite aus dem letzten Jahr verbessert, es gibt beispielsweise einen neuen Querlenker aus Karbon und der Rahmen wurde verstärkt. „Wir haben auch ein Augenmerk darauf gerichtet, das Gewicht des Wagens zu reduzieren, was uns sehr gut gelungen ist“, so Andreas Petzold, Technischer Leiter bei TMM. Bereits ab nächster Woche wird das Team um Stefan Lischke schon wieder planen und entwerfen, um das vierte Auto rechtzeitig für die nächste Saison fertig zu bekommen. Doch jetzt darf sich das Team erst einmal freuen, dass „JET!“, der diesjährige Flitzer, dessen Name die Kurzform von „Junges Engagiertes Team“ ist, so gut beim Publikum ankam. Stimmen jetzt noch die Ergebnisse auf der Strecke, dann war das Projekt ein voller Erfolg.

<h3>Johannes Wetzel</h3>

Johannes Wetzel