Das Motto „Manchmal brauchst du einfach ein Wir!“ der Imagekampagne für den Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. motiviert zu mehr Gemeinschaftssinn. Doch wie ein Fußball für ein soziales Miteinander stehen kann und was Yoga mit der ganzen Sache zu tun hat, erzähle ich euch im folgenden Artikel.
Am Anfang steht immer die Zielgruppe
Wenn es um die Entwicklung von Imagekampagnen für Unternehmen geht, steht am Anfang immer die Frage: Was ist unser Ziel und wen wollen wir damit erreichen? Da Wohnungsgenossenschaften landläufig als altbacken gelten, sahen wir dies als Herausforderung, das Image zu entstauben. Denn letztendlich entschied sich unsere Gruppe für den Projektpartner VSWG e. V., weil uns das im Durchschnitt hohe Alter der Mitglieder großen Spielraum in der Entwicklung hin zu einer jungen Zielgruppe bietet. So wollten wir vor allen Dingen junge Menschen für das Konzept der Wohnungsgenossenschaften gewinnen. Dazu wurden innerhalb eines Jahres ein Corporate Design, eine entsprechende Website und dazu passende Facebook-Seite, einen Imagefilm, sowie kreative Radiospots zur Kampagne „Manchmal brauchst Du einfach ein Wir“ entwickelt:
- Kampagne I – „Dein Nachbar macht sich die Hände für dich schmutzig“:
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- Kampagne II – „Dein Nachbar zeigt dir die richtigen Handgriffe“:
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Reale Partner = reale Konzepte
„Es war toll, endlich mal mit einem realen Partner an einem realen Konzept zu arbeiten“, sagt Saskia Kolbe, die am Set des Imagefilmes die Interview-Kamera geführt hat. „Insgesamt bot uns der VSWG e. V. einen großen Spielraum. Sie waren auch für sehr flippige Ideen zu haben und vertrauten uns“, meint Mandy Münzner, Setgestalterin. So war es zum Beispiel auch möglich, eine moderne Website zu gestalten, die ganz ohne eine Navigationsleiste auskommt:
Während des gesamten Projektes konnten wir viel über Kommunikation lernen, nach innen wie außen. Es war oft nicht einfach, die verschiedenen Vorstellungen der einzelnen Mitglieder unseres Teams unter einen Hut zu bringen. Allerdings meint auch Setgestalterin Mandy, dass dieses Projekt dazu beigetragen hat, unsere Teamfähigkeiten auszubauen. Oft standen wir vor der Frage, wann es sinnvoll ist, eine demokratische Entscheidung mithilfe des kreativen Inputs des gesamten Teams zu treffen und wann es notwendig wird, auf autokratischem Wege zu einer Entscheidung zu kommen.
Die Entwicklung des Imagefilmes
- Um einen fließenden Überganz von der zweiten in die dritte Szene zu schaffen, benutzten wir den Ball als verbindendes Element. Hier zu sehen der Rapper Samadhi, der den Ball an einer genau definierten Stelle ins Bild wirft.
- Gottseidank spielte in den 2 Tagen das Wetter gut mit. Sonnenschein und der Wind verhalfen uns zu schönen Bildern.
- Bei der Einstiegsszene des Imagefilmes verwendeten wir den Kran der Hochschule. So ließ sich eine kleine Fahrt von der Wäscheleine zu den Akteuren realisieren. Letztendlich schaffte die Szene es aber nicht in den finalen Schnitt.
- Insgesamt 2 Weinflaschen mussten wir für den Dreh „opfern“.
- Regieanweisungen
- Mit allen Akteuren des Imagefilmes wurden Interviews aufgezeichnet, die noch separat verwendet werden sollen. Hier zu sehen der Hausmeister.
- Dass man als Kameramann auch akrobatisch sein muss, beweist Lukas Fritzsch mit seinen Kletterkünsten in der Szene mit dem im Baum festhängenden Ball.
- Damit sich der Junge konzentrieren konnte, mussten wir den zweiten Ball verstecken.
- Tonmann André Glatzel kann den Jungen hören.
- Während des Dreh´s wurde ausschließlich mit Spiegelreflexkamera´s gearbeitet. Hauptgrund war der filmische Look, den diese großformatigen Sensoren produzieren. Hier zu sehen Saskia Kolbe an der Kamera.
- Mitglieder der Wohnungsgenossenschaft stellten ihre privaten Wohnungen für unseren Dreh zur Verfügung. Dabei spielte die Eigentümerin dann auch gleich selber in dem Imagefilm mit.
- Es ist auch immer wichtig einen Drehbericht zu schreiben. Dank Sarah Kletschka, Projektleiterin, kein Problem.
- Lukas Fritzsch – Kamera Max Embert – Aufnahmeleitung Alexander Meyer – Regie
- Teamfotos müssen nicht immer langweilig sein!
- Für die Schlussszene versammelten wir alle Akteure an einem Tisch und ließen Sie den Geburtstag des kleinen Jungen feiern. Für die Lichtstimmung ist Toni Plewe verantwortlich, der zum Schluss nochmal jeden Scheinwerfer aufbaute, den wir mit ans Set gebracht haben.
Der zweitägige Dreh des Imagefilmes, der einen Meilenstein in unserer Arbeit kennzeichnet, hat uns großen Spaß gemacht. Die Wohnungsgenossenschaft „Fortschritt“ Döbeln eG (WGF) und ihre Mitglieder haben uns Clubräume sowie private Wohnungen für den Dreh bereitgestellt. Auch einzelne Schauspieler wie der Hausmeister und die nette Oma von nebenan sind Mitglieder der WGF und haben begeistert mitgemacht. Weil zunächst andere Ideen im Vordergrund standen, nahm die Entwicklung des Filmes einige Zeit in Anspruch. Wir entwarfen zunächst einzelne Geschichten aus dem Alltag der Mieter, die wir dann am Ende in einem Imagefilm zusammenführten.
Kinder haben beim Dreh oft ihren eigenen Kopf
Das es manchmal nicht so einfach ist, mit Schauspielern zusammenzuarbeiten, zeigte sich vor allem bei der Szene unserem Jungschauspieler Toni. Erst begeistert dabei, änderte sich die Stimmung des Kindes nach ein paar Minuten. Plötzlich hat er sich in unsere Schauspielerin Lydia Nordengrün „verliebt“ und traute sich nicht mehr, mit ihr zusammenzuarbeiten. Erst nachdem Lydia mit ihm Fußball spielte und er seinen gewünschten Kuss auf die Wange bekam, konnten die Dreharbeiten weitergehen. Dass Fußballspielen mit Plateauschuhen keine leichte Sache ist, musste Lydia nach kurzer Zeit schmerzlich feststellen.
Großen Respekt für die Fußballkünste von Lydia Nordengrün.
Als wir Probleme mit dem Licht bekamen, weil die Sonne schon sehr tief stand, wuchs der Zeitdruck mit jeder Minute. Doch auch diese Herausforderung meisterten wir. Aus den Dreharbeiten lernten wir schließlich, dass es wichtig ist, für junge Schauspieler am Set einen festen Ansprechpartner zu haben, der sie betreut. Denn Kinder sind mit vielen fremden Personen um sie herum schnell überfordert und haben oft ihren eigenen Kopf.
Wichtig: Klare vertragliche Absprachen mit dem Auftraggeber!
Dieses Projekt fand im Rahmen des Studienmoduls „Crossmedia“ der Hochschule Mittweida statt und war für uns alle eine sehr gute Möglichkeit, uns an realen Projekten auszuprobieren. Mit der geplanten Ausstrahlung unseres Imagefilmes für den VSWG e. V. im lokalen Fernsehen sehen wir unsere Arbeit bestätigt und freuen uns schon auf euer Feedback. Wir konnten in der Projektarbeit viele Erfahrungen sammeln und ein umfassendes Fazit ziehen. Die wichtigsten Tipps für euer Crossmedia-Projekt sind hier für euch zusammen gefasst:
Text: Alexander Meyer. Fotos: Julia Zimmermann. Slides: Hanna Frantz