Chatten, informieren, spielen und unterhalten – all‘ dies bietet das Soziale Netzwerk Facebook. Doch wofür nutzen Studenten es eigentlich?
Das beliebteste Soziale Netzwerk in Deutschland Facebook besitzt hierzulande derzeit rund 28 Millionen angemeldete User – darunter mit Sicherheit auch viele Studenten, denn gerade die 18 bis 24-Jährigen stellen fast den größten Anteil an Nutzern dar. Doch was genau versprechen sich Studenten von der Facebook-Nutzung? Eine tägliche Unterhaltungsplattform oder doch auch ein Mittel, das die Kommunikation im Uni-Alltag vereinfacht? medienMITTWEIDA ist der Sache auf den Grund gegangen und hat zu diesem Zweck an der Hochschule Mittweida eine Umfrage gestartet, an der 315 Studenten des ersten und dritten Semesters aus unterschiedlichen Fakultäten beteiligt waren.
In einem Punkt waren sich alle Studenten einig, Facebook dient als schnelles und unkompliziertes Mittel, um mit Freunden und Bekannten zu kommunizieren. Über 90 Prozent aller Befragten gaben an, dass dies der Hauptgrund für ihre Nutzung von Facebook sei. Einen weiteren wichtigen Grund sahen ein Drittel aller Befragten darin, um die neusten Trends im Internet mitzuverfolgen und „up-to date“ zu sein. So sehen 15 Prozent der Befragten sogar einen gewissen Gruppenzwang, sich bei Facebook anzumelden, in der Angst ansonsten einen Trend zu verpassen.
Facebook dient jedoch nicht nur der Unterhaltung, sondern auch wie gerade erwähnt, dem Drang nach neuen Informationen zu befriedigen. Aufgrund dessen, dass heutzutage so gut wie jedes Medium (egal ob online oder offline) eine eigene Facebook-Seite betreibt, können die Nutzer schnell und unkompliziert Nachrichten konsumieren.
Einer Studie der TU Dresden zufolge werden über 70 Prozent aller Artikel der Top 15-Medien in Deutschland über Soziale Netzwerke, wie Facebook angeklickt. Marktführer war dabei im letzten Jahr die Website www.bild.de mit 19,3 Millionen geteilten Artikeln, dicht gefolgt von SPIEGEL ONLINE (17 Millionen Empfehlungen). Oliver Hinz, Fachgebietsleiter im Bereich Electronic Markets am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der TU Darmstadt, fasste die Statistik mit folgenden Worten treffend zusammen:
„Rund 71 Prozent aller Artikel in den Top 15-Internet-Medien wurden über Facebook weitergeben, und fast 79 Prozent mindestens einmal über Twitter.“
64 Prozent der Teilnehmer gaben an, Facebook in unregelmäßigen Zeitabständen und Dauer zu nutzen, sprich hier erfolgt nur eine passive Nutzung. Somit lassen sich die User eher von den Inhalten „berieseln“, als dass man aktiv ins Geschehen des Sozialen Netzwerks eingreift. Die wachsende passive Nutzung von Facebook kommt jedoch nicht nur bei Studenten vor, laut dem Social Media Atlas 2014/2015, nutzen nur rund 38 Prozent der deutschen User Facebook aktiv in ihrer Freizeit.
Facebook im Studentenalltag?
Doch welchen Nutzen bringt Facebook den Studenten an der Hochschule? Die meisten Studenten werden diese Situation kennen. In der Uni steht eine Gruppenarbeit an, schnell steht man vor dem Problem: „Wie tauschen wir uns intern am besten aus und vereinbaren Termine?“ Unserer Umfrage zufolge spielt für circa 58 Prozent der Befragten Facebook im Studienalltag eine große Rolle, beispielsweise um sich über den gelernten Stoff vor Prüfungen auszutauschen und bei Bedarf Fragen zu stellen. Es fiel jedoch auf, dass vor allem Medienstudenten Facebook sehr häufig für ihr Studium verwenden, von 277 befragten Medienstudenten, gaben 175 Teilnehmer an, dass Facebook eine sehr bedeutsame Rolle in ihrem Alltag an der Hochschule spielt. Bei den befragten Wirtschaftswissenschaftlern, sowie Studenten der Sozialen Arbeit war der Anteil bedeutend geringer.
Für Studenten bietet Facebook jedoch nicht nur die unkomplizierte Möglichkeit sich mit seinen Kommilitonen auszutauschen, sondern stellt zugleich auch eine Plattform für Jobangebote dar. Davon profitieren jedoch nicht nur Studenten, die durch Postings von möglichen Arbeitgebern auf Praktika oder Berufsangebote aufmerksam gemacht werden können, sondern auch die Arbeitgeber selbst, die sich potenziellen Nachwuchs erschließen können. Ein gutes Beispiel hierfür ist die „Jobbörse Chemnitz„, die einen regen Austausch bietet.
Alles in allem lässt sich sagen, dass Facebook im Unialltag für viele Studenten eine große Rolle spielt, die meisten User nutzen Facebook aber ausschließlich um privat mit Freunden oder Bekannten zu schreiben.
Text. Dominik Schille. Beitragsbild: ©woerterhexe, CC0 Public Domain. Bearbeitung: Christine Wolf. Diagramm: Christine Wolf.