Wunschberuf Medien

von | 18. Oktober 2010

München Junge Medieninteressierte informierten sich in München vier Tage lang über Möglichkeiten und berufliche Chancen in der Medienwelt. Panels und Podiumsdiskussionen zeigten den Teilnehmern Chancen für einen Einstieg in die Medien auf.

Wie findet man den perfekten Einstieg in die Medien? Diese Frage stellten sich die 500 Teilnehmer der Jugendmedientage (JMT). Sie wurde vom 14. bis zum 17. Oktober 2010 in München beantwortet. Die Podiumsdiskussion „From Zero to Hero: Einstieg in die Medien“ am ersten Kongresstag wurde vom Moderator Stefan Rippler mit einer präzisen Frage an die Referenten eröffnet: Wie war damals der Einstieg in die Medien bei den Referenten? Durch diese Frage war von Anfang klar, dass diese Podiumsdiskussion ein Erfahrungsaustausch von Referenten und Teilnehmer sein wird.

Generation Praktikum

Keiner der Referenten hat eine in Richtung Medien weisende Fachrichtung studiert. In den Beruf stiegen sie über ein Praktikum ein. Hannes Heyelmann, Direktor von Turner Broadcast, zeigte dem Publikum die Bedeutung eines Praktikums auf. So könne der angehende Medienschaffende dem Unternehmen zeigen, dass er perspektivisch denkt. Es gebe vier wichtige Faktoren, die ein Bewerber für eine Praktikumsstelle mitbringen sollte. Erstens: ein gewisses Talent beziehungsweise die Fähigkeit etwas schnell zu erlernen. Zweitens: Selbstbewusstsein, um Herausforderungen zu meistern. Drittens: Zu wissen, was er will, um sich richtig zu positionieren. Viertens: Glück. Wer für ein Praktikum seine erholsamen Ferien opfert, zeige eigenes Engagement, was ein wichtiges Kriterium für Annette Engehausen, Ausbildungsleiterin beim Bayerischen Rundfkunk ist.

Welchen Stellenwert Personalmanager auf den Unternehmensnamen legen, wurde ganz klar von
allen Referenten beantwortet: Ein Praktikum bei einem bekannten Unternehmen wie Spiegel liest sich zwar sehr gut auf einem Lebenslauf, aber bei kleinen Unternehmen bekommt man als Praktikant mehr verantwortungsbewusste Aufgaben zugetragen. Zudem sei die Größe des Unternehmens egal, solange man die Leidenschaft für das Produkt oder für den Sender hat.

Lokaljournalismus hat Zukunft

Nach Ulrich Brenner, Leiter der deutschen Journalistenschule, finden 80 Prozent der Journalisten über ein Volontariats-Programm Fuß in der Medienbranche. Diejenigen, die sich für ein Volontariat entscheiden, sollten große Acht auf die Journalistenschule legen. Zwar erfüllen auch diese den inhaltlichen Ablauf eines Volontariats, aber sie umgehen die tarifvertragliche Vereinbarung des Entgelts.

Journalisten finden nach Brenner meistens ihren Einstieg beim Lokaljournalismus, für den er eine gute Zukunft sieht: „Nachrichten wandern ins Netz, aber lokales Geschehen nicht – und dabei kann Google auch nicht helfen.“ Gleichzeitig zeigte er die Vielfalt des Journalismus auf. Viele neue Wege sind durch den Online-Bereich entstanden. Dadurch werden laut Brenner vor allem Fachmedien immer wichtiger. Aufgrund der großen Vielfalt müsse jeder seine persönliche Nische finden.

<h3>Sarah Korzeniewski</h3>

Sarah Korzeniewski