Jonna Hoffmann war 12 Jahre alt, als ihre Mutter sie überredete, zu einer Probestunde im Leichtathletikverein zu gehen. „Ich hatte dazu überhaupt keine Lust, denn ich habe zwar vorher schon geturnt, aber Leichtathletik hat mir nicht zugesagt“, sagt die Medientechnikstudentin heute. Doch schon bald änderte sich ihr sportliches Interesse. Die Trainingszeiten beim Turnen ließen sich nicht mehr mit ihrem Stundenplan vereinbaren und so probierte die heute 20-Jährige verschiedene andere Sportarten aus. Als sie bei ihrem ersten Wettkampf Hamburger Vizemeisterin über 60 Meter wurde, entschied sie sich, den Leichtathletiksport weiter zu verfolgen.
Seitdem trainiert Jonna Hoffmann fünf bis sechs Tage in der Woche für etwa drei Stunden. Regelmäßig belohnt sie sich für das viele Taining selbst. So ist sie mehrfache Hamburger Meisterin über 100 und 200 Meter. Ein weiterer Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn ist der zweite Platz bei den Norddeutschen Meisterschaften 2009. Sie selbst sieht jedoch die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften 2009 als ihren größten Erfolg. Damals belegte Hoffmann Platz 13.
Studium und Training als Herausforderung
„Eigentlich wollte ich Polizistin werden, aber dafür bin ich mit 1,59 Metern leider zu klein,“ sagt Jonna Hoffmann. Die Beamtinnen in Hamburg müssen mindestens 1,65 Meter groß sein, weshalb sie nach einer Alternative suchte. Da sie Medien schon als Schulfach belegte, sah sie sich nach einem Studienfach mit diesem Schwerpunkt um und kam nach Mittweida. „Sicher wäre eine Sporthochschule effektiver, aber die Hochschule Mittweida bietet mir sehr viel bessere Ausbildungsmöglichkeiten und darauf liegt meine Priorität. Der Studienabschluss ist meine Zukunft, denn den Sport werde ich nicht ewig machen können,“ sagt sie.
Trotzdem empfindet sie es als schwierig, das Studium und den Leistungssport miteinander zu verknüpfen, da die Projekte an der Hochschule viel Zeit in Anspruch nehmen und somit der Sport an die zweite Stelle rückt. Außerdem möchte sie auch noch ihren Hobbys nachgehen, die ein wichtiger Ausgleich zum alltäglichen Leistungsdruck seien.
Hochschuleigener Kraftraum schafft Erleichterung
Als sie in Mittweida zu studieren anfing, musste Jonna Hoffmann immer nach Chemnitz fahren, um zu trainieren. Seitdem der neue Kraftraum der Hochschule eingerichtet ist, kann sie das Studium und ihr Trainingspensum besser miteinander verknüpfen. „Ich habe jetzt die Möglichkeit, auch zwischen den Vorlesungen zu trainieren“, sagt Hoffmann. „Das ist eine große Erleichterung für mich.“