Harte Worte von Supermans Gegenspielerin „Faora“ alias Antje Traue. Im neuen Blockbuster „Man of Steel“ lässt es die gebürtige Mittweidaerin als Bösewicht so richtig krachen. medienMITTWEIDA verriet die Schauspielerin, wie es ist, als neuer deutscher Star in Hollywood zu gelten und was es braucht, um bis dorthin zu kommen.
Geboren in der Kleinstadt Mittweida, aufgewachsen in Genthin in Sachsen-Anhalt und eben erst zum gefeierten neuen deutschen Schauspielstar der Traumfabrik gekürt. Das hat die 32-jährige Antje Traue geschafft. Im heiß diskutierten Effektspektakel „Man of Steel“ von Regisseur Zack Snyder spielt sie unter anderem neben Legenden wie Kevin Costner oder Größen wie Russel Crowe. Dennoch bleibt sie bodenständig. Gut, nicht im Film, dort kann sie fliegen, aber im Interview mit uns. Dafür hat sie sich etwas Zeit genommen und erzählt, warum sie nur ungern mit Diane Kruger verglichen wird, über den Ruf deutscher Schauspieler in Hollywood und warum sie erstmal genug von der ganzen kryptonischen Fliegerei hat.
Antje, in einigen großen Medien werden Sie bereits – nebst Diane Kruger – als die neue deutsche Größe in Hollywood gehandelt. Wie wohl fühlen Sie sich in dieser „Nachbarschaft“?
Diane geht ihren eigenen Weg sehr erfolgreich. Es ist deshalb schmeichelhaft, mit ihr in einer „Nachbarschaft zu wohnen“. Dennoch finde ich, ist der Vergleich immer auch ein Feind jeder Individualität. Deshalb denke ich eigentlich nicht darüber nach.
Deutsche Schauspieler haben einen immer besseren Stand in Hollywood. Was würden Sie sagen, spielen Deutsche in US-Filmen eine größere Rolle als früher? Haben sie vielleicht auch ein besseres Image?
Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, auch wenn es sicherlich nach wie vor eine Herausforderung ist, der Assoziation mit dem „Bösen“ zu entkommen. Das kann frustrierend sein. Jetzt habe ich aber die Wahl, mich darüber zu beschweren oder es mir zunutze zu machen.
Sie haben sich selbst in ihrem Wohnzimmer gefilmt und mit diesem Video für ihre Rolle als „Faora-Ul“ in „Man of Steel“ beworben und letztendlich auch bekommen. Waren Sie bei so einem großen Projekt gar nicht aufgeregt?
Ich habe viele solcher Videos aufgenommen und jede Audition mit gleicher Sorgfalt und Hingabe behandelt. Als mich Zack anrief, um mir zu sagen, dass er ,Faora‘ mit mir besetzen möchte, war das ein überwältigender Moment. Immerhin ist Superman eine Institution, ein Klassiker und damit betraut zu werden, einen Part darin zu übernehmen, ist in der Tat aufregend.
In Hollywood sind Sie schon längst keine Unbekannte mehr und haben schon in Produktionen wie „Pandorum“ mitgespielt. Zuvor haben Sie auch in Deutschland unter anderem für „SOKO Köln“ gedreht. Inwieweit unterscheiden sich diese beiden Welten denn voneinander?
Der Aufwand und das Ausmaß.
Kulturschock, von der Kleinstadt Mittweida nach Hollywood, das könnte auch der Plot des ein oder anderen Roadmovie sein, der gelebte Amerikanische Traum, sozusagen. Erzählen Sie diese Geschichte gern, auch vor amerikanischen Kollegen?
Nicht wirklich, weil in dieser neuen Zeit Mittweida doch genauso weit weg ist oder nah dran an Hollywood, wie jede andere Kleinstadt auf dieser Welt. Es ist nur die Frage, ob man die Kraft für diesen Weg aufbringen möchte.
Wann waren Sie das letzte Mal in Ihrer Heimat Mittweida?
Ich war noch ein Baby. Ich bin zwar in Mittweida geboren, bin aber nicht dort aufgewachsen. Ich möchte immer wieder zurückkommen. Ich finde es wichtig, zu wissen, wo man herkommt und auch die Verbundenheit zur Heimat nicht zu verlieren.
Welche Tipps würden Sie ambitionierten Medienstudenten mit auf den Weg in die Film- oder TV-Branche geben?
Ich möchte das mit einem Zitat beantworten:
Persistence: Is a big, fancy word for ,never giving up‘.
Determination: Is just another way of saying ,no ifs, and, or buts‘.
Courage: Is about having the guts to do what needs to be done.
Wie geht es in Ihrer Karriere nun weiter? Geht es noch höher hinaus als „Superman“? 😉
Ich weiß nicht genau, was höher meint. Aber nach all der kryptonischen Fliegerei freue mich, auf den eigenen Füßen weiterzugehen.
Das Interview führte: André Krautschick. Bild: Warner Bros. Bearbeitung: André Krautschick.