Das Auslandsamt der Hochschule Mittweida ist die erste Anlaufstelle für in- und ausländische Studenten, die den Wunsch hegen, einen Aufenthalt im Ausland zu verbringen. Ob Fördermittel, Partnerschaften oder persönliche Beratung – hier ist man gut aufgehoben.
Das Auslandsamt spielt eine wichtige Rolle, wenn es um die Internationalisierung an der Hochschule und die Unterstützung des Cosmo Clubs geht. Dazu steht es mit beiden in engem Kontakt. Saskia Langhammer behält als Leiterin der Einrichtung immer den Überblick.
Sie hat uns verraten, was genau das Auslandsamt macht und warum das so wichtig für die Hochschule ist:
medienMITTWEIDA: Wie läuft die Arbeit im Auslandsamt ab und was sind Ihre Aufgaben?
Saskia Langhammer: Das Auslandsamt gestaltet den Rahmen für die internationale Vernetzung der Hochschule. Es unterhält Partnerschaften zu Hochschulen in anderen Ländern, tauscht Informationen aus, gestaltet Projekte und organisiert Mobilitäten. Das Auslandsamt bereitet Verträge vor und stellt Fördermittel bereit. Es werden jedes Jahr Projektanträge zur Förderung internationaler Mobilität sowie zur Betreuung internationaler Studierender gestellt und diese Projekte administriert. Studierende werden zu Auslandsaufenthalten beraten. Wir haben das Ziel, 25% der Studierenden zu einem Auslandsaufenthalt von einer Woche bis zu einem Jahr zu entsenden.
Einen Schwerpunkt dieser Arbeit bildet vor allem die Gewinnung und Betreuung von Austauschstudierenden der Partnerhochschulen. Für die soziokulturelle Unterstützung internationaler Studierender fördert das Auslandsamt die Arbeit des Cosmopolitan Clubs.
Die Arbeiten im Auslandsamt sind sehr vielfältig. Es unterhält ein Netzwerk innerhalb und außerhalb der Hochschule, in dem alle Partner zur Förderung internationaler Beziehungen ihr Wissen teilen und miteinander zusammenarbeiten.
Stichwort: International – wie weltoffen ist unsere Hochschule?
medienMITTWEIDA: Wie lockt die Hochschule Studenten aus dem Ausland zum Studium nach Mittweida? Was wird ihnen hier geboten?
Saskia Langhammer: Wir halten für unsere Partnerhochschulen inhaltlich passende Studienangebote in Deutsch und Englisch bereit. Das macht es möglich, den Studienaufenthalt ganz oder teilweise zu Hause anerkannt zu bekommen, was in den meisten Fällen eine grundlegende Voraussetzung für die Mobilität ist. Wir pflegen einen ständigen Austausch mit den anderen Auslandsämtern. Das trägt dazu bei, dass Informationen schnell fließen und Bewerber sich gut beraten fühlen. Eine wichtige Rolle spielen unsere 13 Doppelabschlussprogramme, bei denen man nach einem Studium zu Hause an unserer Hochschule sofort in ein höheres Semester einsteigt und unseren Abschluss erwirbt, nahezu zeitgleich mit dem Abschluss zu Hause. Für ausländische Studierende mit Deutschkenntnissen ist das sehr attraktiv. Für Studierende anderer Hochschulen sind unsere Studienangebote dann interessant, wenn sie sich von anderen Universitäten durch fachliche Spezialisierungen unterscheiden oder wenn sie in Englisch angeboten werden. Hier gibt es eine besonders große Nachfrage nach dem Master „Applied Mathematics in Digital Media“, der als einziger Studiengang komplett in Englisch studiert werden kann. Er wird über den Deutschen Akademischen Austauschdienst weltweit beworben. Neben diesen inhaltlichen Voraussetzungen punktet unsere Hochschule mit einer individuellen Beratung und Betreuung ausländischer Studienbewerber und Studierender. Dazu gehört auch ein Tutorensystem für Austauschstudierende sowie ein soziokulturelles Semesterprogramm, an dessen Gestaltung sich deutsche und internationale Studierende über den Cosmopolitan Club einbringen. Mittweida als Hochschulstadt ist interessant durch kurze Wege, direkt am Campus liegende Wohnheime und günstige Lebenshaltungskosten. Auch das sind Faktoren, die die Nachfrage nach unseren Studienplätzen beeinflussen.
medienMITTWEIDA: Wie setzt sich die Hochschule für die Internationalisierung ein?
Saskia Langhammer: Einen wesentlichen Baustein zur Internationalisierung bildet das EU-Programm ERASMUS+. Hier unterhält die Hochschule rund 60 Verträge mit Partnern in Europa. Darüber wird der Austausch von Studierenden und Lehrpersonal entwickelt. Für November 2015 steht die nächste Internationale Wissenschaftliche Konferenz mit Fachvorträgen und Gästen von ausländischen Partnern an. Es gibt mehrere internationale Projekte, sowohl im Bereich der Forschung, als auch für Doppelabschlussprogramme in Verbindung mit der Erarbeitung englischsprachiger Studienangebote, durch deren Umsetzung unsere internationale Einbindung weiter vertieft wird. Zugleich sind wir in verschiedenen Gremien tätig, die sich mit einschlägigen Themen befassen und wir nehmen an internationalen Messen teil.
„Die Hochschule fördert ein Klima der Weltoffenheit und Toleranz, das die Grundvoraussetzung der Internationalisierung bildet.“
medienMITTWEIDA: Wie kann man sich als Mittweidaer Student für ausländische Studenten einsetzen?
Saskia Langhammer: Durch Offenheit, Aufeinander-Zugehen und das Anbieten von Unterstützung. Für ausländische Studierende ist an der Hochschule vieles anders als zu Hause. Sie brauchen vor allem Informationen. Kommunikation ist dafür das Schlüsselwort. Hinzu kommt, dass man zunächst Selbstvertrauen in die eigenen Sprachfähigkeiten erlangen und eine Menge Vokabeln dazulernen muss. Vor der gleichen Herausforderung stehen jedoch auch alle deutschen Studierenden, wenn sie einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Daher sind die Studierenden, die selbst einen Auslandsaufenthalt erlebt haben, meist sehr gute und einfühlsame Berater. Wer sich engagieren möchte, sollte sich an der Arbeit des Cosmopolitan Clubs beteiligen oder selbst Tutor werden. Auf diesem Weg kann man interkulturelle Erfahrungen gewinnen und vielleicht sogar Freundschaften schließen, die im Idealfall als eigenes Netzwerk über die Studienzeit hinausreichen. Die Hochschule Mittweida betrachtet Internationalität als Markenzeichen und jeder Studierende kann durch sein Verhalten zur Schaffung der dazugehörigen Willkommenskultur beitragen.
Text: Lisa Scharfenberger & Lisa-Marie Glaß. Beitragsbild: Christine Wolf. Bearbeitung: Christine Wolf.