22 Quotenfrauen auf einem Platz

von | 6. Juli 2011

Im internationalen Fußballgeschäft fließen Millionengehälter, Unsummen von Werbegeldern und die Weltmeisterschaft alle vier Jahre bricht immer wieder die Zuschauerrekorde. Die Damen-Fußball-WM 2011 in Deutschland zeigt aber, dass die Frauen den Männern beim Thema Einschaltquoten in nichts nachstehen.

Die Weltmeisterschaft im Frauenfußball sorgt für Top-Einschaltquoten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Gerade die Spielen der deutschen Mannschaft bringen „ARD“ und „ZDF“ derzeit immer neue Quotenrekorde. Zuletzt sahen am vergangenen Dienstag mehr als die Hälfte der Fernsehenden das letzte Vorrundenspiel der deutschen Elf, ein durschnittlicher Marktanteil von 51,9 Prozent.In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielte die Live-Übertragung aus Mönchengladbach ebenfalls Spitzenwerte und holte mit großem Abstand den Tagessieg: Immerhin 45,6 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum. In absoluten Zahlen sahen somit 5,71 Millionen Menschen der von der Werbeindustrie berücksichtigten Zielgruppe das Spiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Frauen-WM am Dienstagabend, insgesamt waren es 16,24 Millionen.

Quotenrekord bei Deutschland gegen Nigeria

Nicht nur die Spiele erreichen traumhafte Zuschauerzahlen. Allein die Vorberichte des letzten Spiels der deutschen Damen gegen Frankreich sahen über elf Millionen Zuschauer. Die Vorrundenpartien der deutschen Mannschaft gegen Kanada (15,4 Millionen), gegen Nigeria (16,39 Millionen) und gegen Frankreich (16,24 Millionen) erreichten ebenfalls ein zweistelliges Millionenpublikum und stellten jeweils neue Rekorde bei den Einschaltquoten im Frauenfußball auf.

Das absolutes Rekordergebnis erzielte die Partie gegen Nigeria. In den Ausscheidungsbegegnungen geht der Zuschauerrekord voraussichtlich noch weiter in die Höhe. Marktanteile um die 50 Prozent sind Werte mit denen selbst die optimistischsten Programmplaner bei „ZDF“ und „ARD“ nicht rechnen konnten.

Hohe Marktanteile nicht nur bei deutschen Spielen

Um so mehr freuen sich die Verantwortlichen der Sender über den großen Erfolg. ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz sagte gegenüber RP-Online, er sei sehr zufrieden mit den Quoten und selbst die Nachmittagsspiele fänden eine sehr hohe Akzeptanz. Im Schnitt etwa 20 Prozent Marktanteil erreichten auch die Spiele ohne deutsche Beteiligung.

Am besten schnitten die Spiele mit Brasilien ab, die neben Deutschland und den Vereinigten Staaten als Turnierfavorit gelten. Gruschwitz und Ralf Scholt, Fußballexperte und Sportchef des Hessischen Rundfunks, sehen sogar noch Steigerungspotenzial. Sie gehen davon aus, dass die Quoten mit den anstehenden K.O.-Spielen ab dem Viertelfinale noch weiter steigen werden.

<h3>Holger Schuchardt</h3>

Holger Schuchardt