Die neuen Medien erobern allmählich vollständig unseren Alltag. Das Internet ist kaum noch wegzudenken. Würden die meisten Menschen auch nur eine Woche oder sogar einen Tag ohne Internet auskommen? In der Anfangszeit diente das Internet der Vernetzung zweier Computer. Heute vernetzt sich jeder mit jedem. Die User schreiben E-Mails, chatten, haben Freunde überall auf der Welt oder warten auf wichtige Daten von Mitarbeitern oder Freunden. Kann der Mensch sich es überhaupt leisten einmal nicht online zu sein?
„Die globale Vernetzung nimmt Dimensionen an, die sich vor zehn Jahren kaum einer hätte vorstellen können“, so Eric Schoeffler, Chief Creative Officer der Kreativ Agentur „DDB Tribal“, in seinem Vortrag „Social Creativity“. Schnell werden Informationen, Videos und Bilder ausgetauscht. Die Internetnutzer wollen ihren Wissensdurst mit Informationen aus dem Internet und vor allem dem Social Media-Bereich stillen. Erfahrungs- und Augenzeugenberichte helfen uns Zusammenhänge nachvollziehbar zu machen. Die Arabische Revolution zeigt, wie wichtig diese Interaktion ist.
Was wäre das Leben ohne Internet? Geheimdienste würden noch geheim agieren, Freundschaften noch real sein und wir würden zwei Tage auf einen Brief warten.
Interaktion ist wichtig
Die Kommunikationslandschaft hat sich verändert. „Die Menschen möchten sich aktiv beteiligen, sich integrieren, mitgestalten und Feedback geben“, sagte Eric Schoeffler. Interaktion ist gefragt. Unternehmen müssen sich diesen neuen Formen anpassen, um auf dem Markt zukünftig bestehen zu können. Allerdings kann die Offenheit im Social Media-Bereich auch gefährlich werden. Schnell werden Fehler von Unternehmen und Kampagnen aufgedeckt. Die Herausforderung wird es sein, den eigenen Verfehlungen mit Kreativität zu begegnen. Schnelle und unkonventionelle Antworten und Kampagnen sind nötig, um sich weiterhin auf dem Markt zu halten.
Laut Schoeffler müssen Unternehmen verstehen, was Menschen wollen. Werbebotschaften, die ausschließlich über die klassischen Medien geschaltet werden, funktionieren nicht länger. Die Rezipienten erwarten mehr als nur einseitige Werbebotschaften. Für Kreativchef Schoeffler ist der Mensch das neue Medium.
Von Konfuzius und Social Creativity
Diesen neuen Entwicklungen kann mit „Social Creativity“ begegnet werden. Die neue Kommunikationsform versteht die Bedürfnisse der Menschen und die Entwicklungen des Werbemarktes. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die Realität umgesetzt. Erfolgreiche „Social Creativity“-Kampagnen waren beispielweise „Facepark“ und die „Schneemann Demo“ in Berlin.
Die Rezipienten wollen die Marke aktiv miterleben und sich mit ihr verbunden fühlen. Für Eric Schoeffler ist eines wichtig: „Dass die örtliche Bevölkerung am Entstehungsprozess der Kampagne teilnimmt und intergiert wird.“ Daher sollten die neuen Kampagnen real, ehrlich und relevant sein. Social Creativity bietet für die Unternehmen und die Menschen einen Mehrwert – und einfach nur Spaß. Schon Konfuzius wusste: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass mich tun und ich verstehe!“