Neues Netzwerk für Business-Blinddates

von | 11. Mai 2012

Die Suche von Existenzgründern nach einem passenden Geschäftspartner ist schwer. Das neue US-Netzwerk „FounderDating“ versucht das mit viel Auslese und genauer Prüfung zu ändern.

Das neue US-Internetportal „FounderDating“ richtet sich vorrangig an angehende Selbstständige und Geschäftsleute, die an neuen innovativen Projekten mitarbeiten wollen. Im Vergleich zu „Xing“ und „LinkedIn“ hat es aber eine ganz neue Strategie zur Vermittlung entwickelt.

Großkonzerne sind unerwünscht

„Das Netzwerk ist für Leute konzipiert, deren Fähigkeiten sich gegenseitig ergänzen und die den selben kulturellen Hintergrund haben“, erklärt Jessica Alter, Mitbegründerin von „FounderDating“. Es gehe darum, eine eigene Idee mit anderen passionierten Menschen von Beginn an umzusetzen. Das Netzwerk-Team achte dabei auf Qualität der User und nicht auf bloße Masse. Es sei für diejenigen gedacht, die Leidenschaft für Ihren Beruf haben und eine aussichtsreiche Idee, zu der der richtige Partner fehlt. Außerdem sollten sich die Nutzer gerne Voll- oder Teilzeit ernsthaft in einem neuen Projekt engagieren wollen. Unerwünscht sind Unentschlossene, Großunternehmen auf der Suche nach Führungspersönlichkeiten oder Serviceagenturen. „Es ist nicht für Leute, die bereits an etwas arbeiten und es nur ausbauen wollen“, erklärt Alter.

Abseits der Masse

Zunächst ähnelt die Plattform einer Datingbörse. Es wird ein Profil angelegt, indem der Nutzer zuerst seine Daten aus dem eigenen „LinkedIn“-Profil übertragen muss. Danach müssen einige Fragen beantwortet werden, zum Beispiel über die eigenen Interessenschwerpunkte. Diese Daten werden dann mit Details über die eigenen Erfahrungen ergänzt und mit Referenzen belegt. Daraufhin wählt das Team von „FounderDating“ passende Personengruppen aus und schlägt ein „Matchmaking“ vor, also einen möglichen zukünftigen Projekt-Partner.

Das Besondere an „FounderDating“: Das Netzwerk legt Wert darauf, dass die Kommunikation zwischen den einzelnen Mitgliedern nicht ausschließlich online stattfindet, sondern in der Realität fortgesetzt wird. So werden für die Mitglieder momentan in sieben amerikanischen Städten persönliche Treffen organisiert. Vorher sortiert das Netzwerk jedoch kräftig aus: Von 500 Bewerbern wurden zu einem Treffen im Februar lediglich 55 – aus der Sicht von „FounderDating“ talentierte und vielversprechende – Bewerber zugelassen. Von den Treffen dürfte aber nicht allzu viel öffentlich werden: Denn Geheimhaltung und Diskretion werden zu den Treffen ausdrücklich garantiert.

Vorerst nur für nordamerikanische Technologie-Branche

Dabei wachse die Zahl der Städte, in denen Treffen stattfinden, stetig. Sobald sich 50 geeignete Bewerber in einer Stadt angemeldet haben, wird diese als Treffpunkt hinzugefügt. Derzeit agiert „FounderDating“ nur auf dem Technologie-Sektor in den USA und in Kanada. „Wir wollen in Zukunft mehr die Nachricht verbreiten, wie viel erfolgreicher man als Existenzgründer mit dem richtigen Mitbegründer sein kann“, erklärt Alter.

Business- und Geschäftsnetzwerke liegen im Trend. „Xing“ mit fünf Millionen deutschen Nutzern und das US-Pendant „LinkedIn“ mit allein 1,5 Millionen Usern in Deutschland verzeichnen noch immer steigende Nutzerzahlen, wie eine Studie des Branchenverbandes „Bitcom“ im Dezember 2011 ermittelte.

<h3>André Krautschick</h3>

André Krautschick